Swiss: mit gutem Ergebnis von 2019 ins schwierigste Jahr aller Zeiten

19. März 2020: Bei 5,33 Milliarden Franken Umsatz erzielte Swiss 2019 mit einem Gewinn von 578 Millionen eines ihrer besten Ergebnisse. Doch aufgrund der Corona-Krise steht der Swiss ihr schwierigstes Jahr bevor. Derzeit steht rund zwei Drittel der Flotte am Boden. Höchste Priorität habe die Liquiditätssicherung, teilte die Airline mit.

Swiss hat sich im Geschäftsjahr 2019 trotz herausfordernder wirtschaftlicher Rahmenbedingungen einmal mehr gut behauptet. Die Airline der Schweiz hat eine Adjusted- Ebit-Marge von knapp 11 Prozent und damit das angestrebte Ziel einer zweistelligen Marge wiederum erreicht. Das operative Ergebnis betrug 578 Millionen Franken und lag um 9 Prozent unter dem Ergebnis des Rekordjahres 2018 mit  636 Millionen. Der Umsatz betrug 5,33 Milliarden Franken. und entspricht damit nahezu dem Vorjahreswert von 5,30 Milliarden. Vor allem höhere Aufwendungen für Treibstoff wirkten sich ergebnismindernd aus. Zudem sind gegenüber dem Vorjahr höhere Wartungskosten aufgrund erstmals fälliger, periodisch stattfindender Instandhaltungsarbeiten der Flottenzugänge angefallen. Zu spüren bekam Swiss nicht zuletzt die rückläufige Frachtnachfrage im Zuge der abflachenden Weltkonjunktur.

Die massiven staatlich verordneten Reisebeschränkungen und Grenzschliessungen aufgrund der zunehmenden Verbreitung des Coronavirus wirken sich besonders stark auf den weltweiten Flugverkehr aus. In den letzten Wochen musste auch das Angebot von Swiss um über 80 Prozent reduziert werden. Über zwei Drittel der Flotte wurden bereits aus dem Betrieb genommen. Swiss CEO Thomas Klühr: «Swiss ist bestrebt, auch minimale Verbindungen so lange wie möglich aufrecht zu erhalten, um bei einem Abflachen der Krise die Anbindung an die Länder, die sich öffnen, möglichst zeitnah wieder aufnehmen zu können. Die Nachfrage wird zwar wieder anziehen, aber verzögert und nur schrittweise».

Sollte sich die Situation gar noch weiter verschlechtern und zusätzliche Reiseverbote erlassen werden, könne eine komplette, temporäre Einstellung des Flugbetriebs auch bei Swiss nicht mehr ausgeschlossen werden, heisst es weiter. «Diese Art der vorübergehenden Einstellung des Flugbetriebs ist jedoch nicht strukturell bedingt, sondern äusseren Umständen geschuldet, die die gesamte Airline-Industrie und Weltwirtschaft betreffen. Zudem ist Swiss grundsätzlich ein gesundes und robustes Schweizer Grossunternehmen, das im Verbund der Lufthansa Group über eine starke Marktposition verfügt», so Klühr weiter.

Zur sofortigen Sicherung der Liquidität hat Swiss zahlreiche Kosteneinsparungsmassnahmen eingeleitet (so etwa ein Einstellungsstopp, Verschiebung der Auszahlung von Lohnbestandteilen, anteiliger Lohnverzicht des Kaders, Einstellung von nicht betriebsnotwendigen Projekten). Zudem führt Swiss in den nächsten Tagen Kurzarbeit ein. «Es ist davon auszugehen, dass alle Airlines in Europa auf staatliche Unterstützung angewiesen sein werden. Die Frage ist nicht ob, sondern wann. Auch wenn Swiss im Verbund mit der Lufthansa Group einen längeren Atem als manch andere europäische Airline hat, wird es bei einer länger anhaltenden Krise zu einem temporären Liquiditätsengpass kommen», sagt Klühr. «Sollte dieser Fall eintreten, ist es wichtig, dass schnell Liquidität zur Verfügung gestellt wird und zeitnah Zusagen für weitere Massnahmen wie staatliche Garantien oder Überbrückungskredite − die nach der Krise zurückbezahlt werden können − erfolgen», so Klühr weiter. Als Airline der Schweiz sei es Swiss in dieser aussergewöhnlichen Situation wichtig, trotz zunehmend schwierigen Rahmenbedingungen die Anbindung der Schweiz an die Welt zu sichern.  hjb

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