Swiss: weniger Gewinn, stabiler Umsatz und A220-100 ausser Dienst
30. Oktober 2025: Swiss hat zusammen mit Edelweiss zwar in den ersten neun Monaten des Jahres 2025 einen Einbruch des operativen Gewinns (Adjusted EBIT) von 16 Prozent auf 480 Millionen Euro erlitten (Vorjahr 582 Millionen), ist aber nach wie vor die profitabelste Airline der Lufthansa Group. Die anderen Gruppen-Airlines haben einen viel kleineren Adjusted EBIT eingeflogen: Lufthansa 147 Millionen, Austrian Airlines 76, Brussels Airlines 22 und Eurowings 61 Millionen Euro. Swiss-Finanzchef Dennis Weber spricht von einem schwierigen Umfeld mit steigenden Kosten, aber einem stabilen Umsatz. Als Sparmassnahme legt Swiss zudem ihre kleinsten Flieger, die neun Airbus A220-100 still.
Swiss hat in den ersten neun Monaten des Jahres 2025 ein operatives Ergebnis (Adjusted EBIT) von 411,2 Millionen Franken erwirtschaftet. Im Vergleich zum Vorjahreszeitraum entspricht dies einem Rückgang von rund 19 Prozent (505 Millionen Franken). Die operativen Erträge beliefen sich auf insgesamt 4,2 Milliarden Schweizer Franken und lagen damit auf dem Niveau des Vorjahres. CFO Dennis Weber: «Das Ergebnis spiegelt das schwierige Marktumfeld wider. Unsere Branche kämpft momentan mit einer sich abschwächenden Nachfrage bei weiter steigenden Kosten. Vor allem auf den Nordamerikastrecken, dem für uns wichtigsten und ertragsstärksten Markt, ist die Nachfrage schwächer geworden, besonders in der Economy Class. Dort mussten wir die Nachfrage über tiefere Ticketpreise anregen. Das drückt unsere Erträge.“
Immerhin sind die Sitze in der Business und First Class in die USA nach wie vor gut gebucht. Auch die Nachfrage nach Flügen aus den USA in die Schweiz halte an, erwähnte Dennis Weber. Doch in der Economy sei ein „Trump-Effekt“ feststellbar, weil viele Ferienreisende die USA derzeit meiden. Abgesehen von Kerosinkosten, welche bei Swiss einen dreistelligen Millionenbetrag ausmachen, hatten gestiegene Kosten einen negativen Effekt. Ins Gewicht gefallen sind steigende Flugsicherungsgebühren im zweistelligen Prozentbereich, Umweltabgaben sowie höhere Personalkosten. Weiter konnte Swiss das angestrebte Wachstum nicht im gewünschten Umfang realisieren. Grund dafür waren fehlende Triebwerke und Pilotinnen und Piloten. Sowohl die Anzahl Flüge als auch das Angebot an Sitzkilometern liegen in den ersten neun Monaten dieses Jahres um lediglich 1,7 Prozent über dem Vorjahr. Die Passagierzahlen fielen mit knapp 14 Millionen um 0,8 Prozent höher aus.
Eine der Kostensenkungsmassnahmen ist die Stilllegung der gesamten Airbus A220-100 Flotte, der früheren CS100. Deren Triebwerke sollen gemäss Dennis Weber bei den grösseren A220-300 zum Einsatz kommen. Swiss braucht die A220-100 speziell für die Flüge nach London-City, diese werden nun vollständig von Helvetic Airways übernommen, die auch ihre 134 Passagiere fassenden Embraer E195-E2 nach LCY einsetzen kann.
«Wir sind stolz auf die Verbesserungen, die wir für unsere Kundinnen und Kunden erreicht haben – sowohl in der Pünktlichkeit als auch im gesamten Kundenerlebnis. Finanziell geht der Trend aber in die falsche Richtung», so CFO Dennis Weber. «Wir sehen steigende Kosten bei leicht sinkenden Erlösen. Dieser Entwicklung können wir nicht tatenlos zusehen. Solange die Engpässe bei Triebwerken und Crews weiteres Wachstum verhindern, müssen wir dafür sorgen, dass unsere Kosten nicht steigen. Intern und gemeinsam mit unseren Systempartnern analysieren wir derzeit alle Möglichkeiten zur Kostensenkung und Sicherung unserer Wettbewerbsfähigkeit.“ Angepeilt wird ein Einsparungspotenzial im zweistelligen Millionenbereich. Hansjörg Bürgi
Die Finanzergebnisse der Lufthansa Group von Januar bis September 2025:LHG-2025-Jan-Sept.
In der Dezemberausgabe von SkyNews.ch, welche am 24. November erscheint, äussert sich Swiss-CEO Jens Fehlinger im Monatsinterview zu der aktuellen Fluglage der Swiss.


















