Buttwil: Glück im Unglück
15. Oktober 2024: Am 17. Juni 2023 startete ein Pilot mit der Cessna 172 HB-CKU und drei Passagieren Buttwil zu einem Rundflug . Dabei geriet die Cessna kurz nach dem Abheben in einen stark angestellten Flugzustand und stürzte ab. Die Insassen blieben unverletzt. Die SUST führt den Unfall auf die Unerfahrenheit des Piloten mit der Cessna 172 zurück.
Der Pilot hatte 2021 die Ausbildung zum Verkehrspiloten begonnen. Die praktische Grundausbildung zum Erwerb der Privatpilotenlizenz erlangte er in Buttwil auf Cessna 152. Sie umfasste rund 60 Flugstunden und 171 Landungen und hatte im September 2022 mit bestandener Flugprüfung geendet, wie im Bericht der Schweizerischen Sicherheitsuntersuchungsstelle SUST zu lesen ist.
Die Einweisung auf die viersitzige Cessna C172 erfolgte im April 2023, wobei die HB-CKU und derselbe Fluglehrer wie in der Grundausbildung zum Einsatz kamen. Sie umfasste etwas mehr als zwei Flugstunden und elf Landungen, darunter Flüge mit maximal zulässiger Abflugmasse und Flüge alleine an Bord. Der Pilot führte gemäss SUST-Bericht bis zum Unfallflug keine weiteren Flüge mit der Cessna C172 aus.
Am 17. Juni 2023 um 16.18 Uhr startete er mit der HB-CKU und drei Passagieren von der Piste 34 in Buttwil zum einstündigen Rundflug mit drei Passagieren. Der Startverlauf wurde per Video aufgezeichnet. Demnach geriet das Flugzeug kurz nach dem Abheben in einen stark angestellten Flugzustand, kippte über den linken Flügel ab und stürzte rund 100 Meter vor dem Pistenende wieder auf die Piste. Die Insassen blieben unverletzt, das Flugzeug wurde aber schwer beschädigt.
Sowohl das Herbeiführen einer adäquaten Fluglage und Geschwindigkeit nach dem Abheben als auch das Erkennen und Beenden eines überzogenen Flugzustandes stellten Grundfertitkeiten von Piloten dar, hält die SUST fest. Es liege daher nahe, dass das Ausbleiben einer Reaktion des Piloten auf den überzogenen Flugzustand auf eine Einschränkung seines Wahrnehmungsvermögens zurückzuführen war. Dieses war womöglich infolge einer Ablenkung durch das im Instrumentenbrett angebrachte iPad eingeschränkt, die Wahrnehmung akustischer Hinweise durch die Geräuschunterdrückung des Headset, so die SUST weiter. Seine sehr geringe Flugerfahrung auf der C172 erschwerte es dem Piloten zusätzlich, Abweichungen von normalen Betriebszuständen zu erkennen. hjb