Nachhaltigkeitstrends in der Luftfahrt und anderen Reisesektoren

14. Januar 2025: Da sich die Bedürfnisse und Anforderungen von Reisenden ständig weiterentwickeln, gehört Nachhaltigkeit zu den wichtigsten Trends im Reise- und Tourismussektor. Laut dem Accor Northern European Travel Trends Report priorisieren fast ein Drittel der Befragten bewusstes und entschleunigtes Reisen, nicht nur um Stress abzubauen und ihr psychisches Wohlbefinden zu stärken, sondern auch, um ihrem gestiegenen Bewusstsein für die Bedeutung von Nachhaltigkeit gerecht zu werden. Zudem gaben 86 Prozent der Reisenden an, dass die Umweltbelastung ihre Entscheidung, wohin sie reisen und was sie dort tun, erheblich beeinflusst.

 

Angesichts dieser wandelnden Prioritäten müssen auch die wichtigsten Reisesektoren in der Lage sein, sich anzupassen und den Reisenden die umweltbewussten Erfahrungen zu bieten, die sie benötigen und bevorzugen. Dies ist insbesondere für Sektoren wie Luftfahrt und Kreuzfahrten  entscheidend, die als die umweltschädlichsten Reisearten gelten. Die Luftfahrt verbrannte im Jahr 2023 rund 348,75 Milliarden Liter Kerosin, was etwa 2,05 Prozent der gesamten vom Menschen verursachten CO2-Emissionen ausmachte. Eine siebentägige Kreuzfahrt stösst derweil pro Person an Bord etwa 1,9 Tonnen CO2-Äquivalente aus – deutlich mehr als Autofahren oder ein Urlaub an Land.

 

Solche Zahlen verdeutlichen die Bedeutung der Neubewertung traditioneller Verhaltensweisen und der Einführung von Nachhaltigkeitstrends, um die Umweltbelastung zu minimieren, lokale Gemeinschaften zu unterstützen und natürliche Ressourcen zu erhalten. Wie bereits erwähnt, lässt sich der CO2-Fussabdruck der Luftfahrtindustrie grösstenteils auf den Kerosinverbrauch von Verkehrsflugzeugen und grossen Businessjets zurückführen. Die Verbrennung von Kerosin setzt nicht nur CO2, sondern auch andere Nebenprodukte wie Stickoxide (NOx), Russ, Wasserdampf, Sulfataerosole und ultrafeine Partikel frei, was sowohl zur Luftverschmutzung als auch zur globalen Erwärmung beiträgt.

 

Die Branche bemüht sich jedoch, zu dekarbonisieren und ihre Umweltauswirkungen insgesamt zu reduzieren, indem sie fossile Brennstoffe durch nachhaltigen Flugtreibstoff ersetzt, der aus Abfällen oder Biomasse hergestellt wird. Darüber hinaus haben der Pilatus, die Airline Swiss, der Flughafen Zürich und andere Akteure der Aviatik eine strategische Partnerschaft mit Synhelion geschlossen, um seine Nachhaltigkeitsbemühungen durch die Verwendung von Solartreibstoff zu verstärken und den Passagieren die Möglichkeit zu bieten, ihre Flüge zu defossilisieren.

 

Der Trend zur Nutzung erneuerbarer Brennstoffquellen lässt sich auch in der Kreuzfahrtindustrie beobachten, wobei insbesondere Luxusreedereien in mit Flüssigerdgas (LNG) betriebene Schiffe investieren. Explora Journeys zeigt jedoch, dass Nachhaltigkeit über den Einsatz von LNG-betriebenen Schiffen mit geringeren Unterwasserlärm-Emissionen hinausgehen kann, insbesondere bei den Explora- Schiffen III, IV, V und VI. Darüber hinaus stehen bei ihren Luxuskreuzfahrten umweltfreundliche Praktiken im Mittelpunkt des Reiseerlebnisses, sowohl an Bord als auch an Land. Dazu gehört das Verbot von Einwegplastik sowie der Einsatz fortschrittlicher Abwasseraufbereitungssysteme, um das Einleiten giftiger Abfälle in den Ozean zu vermeiden. Die Destination Experiences beinhalten zudem Ökotourismusziele in wichtigen Regionen, die Luxus, Entdeckung und Nachhaltigkeit miteinander verbinden, beispielsweise Besuche eines Mangrovenreservats und Schnorcheln in restaurierten Riffen in Curaçao in der Karibik.

 

Schliesslich leisten Reiseveranstalter ihren Beitrag zur Minimierung der Umweltbelastung des Reisens, indem sie Ausflüge anbieten, die Natur und Outdoor-Abenteuer hervorheben, ohne Schutzgebiete zu gefährden, wie beispielsweise die ein- und halbtägigen Touren in den Schweizer Alpen, die von Schweiz Tourismus angeboten werden. Obwohl Skifahren aufgrund von Abholzung und Ressourcenverbrauch grosse Auswirkungen auf die Natur hat, verringern etwa Skigebiete in Engelberg ihre Abhängigkeit von fossilen Brennstoffen, indem sie Wasserkraft für Seilbahnen nutzen. Insgesamt müssen Reisende und Branchenakteure ihre Bemühungen koordinieren, um bereichernde Reiseerlebnisse zu gewährleisten, ohne die natürliche Umwelt, Tierwelt und lokale Gemeinschaften zu schädigen.  pd