Neue Infrastruktur für Samedan, mehr Zivilbetrieb in Payerne

29. Oktober 2025: Die angepassten SIL-Objektblätter für den Regionalflughafen Samedan und den zivil mitbenützten Militärflugplatz Payerne sind genehmigt, das hat der Bundesrat an seiner heutigen Sitzung beschlossen. In den jeweiligen Objektblättern des Sachplans Verkehr, Teil Infrastruktur Luftfahrt (SIL), setzt der Bund generelle Vorgaben für die Infrastruktur und den Betrieb der zivilen Flugplätze fest.

 

Mit der Anpassung des Objektblatts Samedan sollen die Voraussetzungen für den Bau einer neuen, modernen Helikopterbasis für Rega, Swiss Helicopter und Heli Bernina geschaffen werden, hält das UVEK in seiner heutigen Mitteilung fest. Die Infrastruktur auf dem Flugplatz Samedan ist in die Jahre gekommen und zum Beispiel für die Rega ist ein neuer Hangar zwingend nötig, da der neue H145 D3 Rettungshelikopter gar nicht in den bestehenden Hangar passt. Im SIL-Objektblatt für Samedan wird bekräftigt, dass die Infrastrukturunternehmung Regionalflughafen Samedan (Infra RFS) die veraltete Infrastruktur aus der Armeezeit und die verschiedenen Provisorien etappenweise ersetzen und ergänzen und den Flächenflug- sowie den Helikopterbetrieb entflechten will. Deshalb hat die Rega Mitte Oktober bereits mit Vorbereitungsarbeiten für die neue Helibasis begonnen (siehe SkyNews.ch-Beitrag vom 15. Oktober). Die erste Etappe umfasst den Bau einer neuen Helikopterbasis mit Vorfeld im Norden . In einer zweiten Etappe sollen die bestehenden Betriebsgebäude sowie das Vorfeld ersetzt oder saniert werden. In der dritten Etappe sind weitere Vorhaben vorgesehen. Allerdings, so scheint es, sind die Turbulenzen um den Engadin Airport mit den Volksabstimmungen im Sommer noch nicht aus der Welt geräumt. Laut einer Meldung der „Engadiner Post“ vom 24. Oktober ist die Infra „verärgert“ über den raschen Baustart und macht juristische Vorbehalte.

 

Der Militärflugplatz Payerne ist einer von drei Jet-Militärflugplätzen der Schweizer Armee und Hauptstandort der Schweizer Luftwaffe. Von dort aus starten sowohl Militärmaschinen für Operationen im Schweizer Luftraum als auch der neue Bundesratsjet für Interkontinentalflüge. Seit 2013 steht der Militärflugplatz ebenfalls für zivile Flugbewegungen offen und verfügt über ein eigenes, ziviles Betriebsreglement. Mit der Erweiterung der zivilen Betriebszeiten, der Bewegungskontingente sowie des Flugplatzperimeters im SIL-Objektblatt wird den wachsenden zivilaviatischen Bedürfnissen der Kantone Freiburg und Waadt Rechnung getragen. Für den zivilen Betrieb in Payerne ist ein Rahmen von 8400 Flugbewegungen festgelegt.

 

Die Standortkantone Graubünden und Waadt / Freiburg sowie die Standortgemeinden stimmten der Anpassung der Objektblätter zu. Die Genehmigung der beiden SIL-Objektblätter Hasenstrick und Gsteigwiler wurde aufgrund offener Fragen zurückgestellt. pd / eb