Air-Glaciers neu mit Recco-SAR auch in Lauterbrunnen
26. Juli 2023: Seit Mitte Juli 2023 benutzt die Crew in Lauterbrunnen als zweite Air-Glaciers Basis den Rocco-SAR Helicopter Detector. Die Technologie wurde für die Vermisstensuche entwickelt und habe sich bei Tests und ersten erfolgreichen Suchen im Ernstfall bewährt, teilt Air-Glaciers mit.
Die Kugel sendet – unten am Helikopter montiert – ein Radarsignal aus, das den Reflektor aktiviert. Dieser reflektiert das Suchsignal zum Detektor zurück. Der Rocco-SAR Helicopter Detector ist gemäss Air-Glaciers eine Weiterentwicklung und Ergänzung zum bestehenden Handsuchgerät des Herstellers, welches in der Gebirgsrettung bereits häufig eingesetzt wird. Mit einer Breite von bis zu 100 Metern ist der Suchkorridor vergleichsweise gross. Dadurch kann in kurzer Zeit ein grosses Suchgebiet abgeflogen werden (bis zu 30 Fussballfelder in einer Minute). Die Technologie eigne sich für den Einsatz während aller Jahreszeiten in Bergen, Schnee, Wäldern und an Gewässeroberflächen. Schnee könne das Signal eines Recco-Reflektors an der vermissten Person sogar verstärken, so Air-Glaciers weiter.
Im Gegensatz zu Wärmebildkameras, behindern Bäume und Vegetation das Suchergebnis nicht, das Signal dringe durch. Tragen Vermisste keinen passiven Reflektor bei sich, verändern sich Suchkorridor und Taktik. Es müsse viel tiefer über dem Grund gesucht werden und der Sucherfolg sei wesentlich kleiner, so Air-Glaciers weiter. Deshalb empfiehlt sie Bergsport-Fans das Tragen eines Recco-Reflektors – zahlreiche Outdoormarken integrieren diese direkt in Bekleidung und Schuhe. So können sie im Falle eines Rettungseinsatzes oder Evakuation schnell lokalisiert werden. Ein Reflektor ergänzt die Ausrüstung, ersetzt aber nicht andere Hilfsmittel wie zum Beispiel ein LVS-Gerät bei Lawinenunfällen.
Air-Glaciers ist eigenen Angaben zufolge das einzige Helikopter-Unternehmen im Kanton Bern, das den Recco-SAR Helicopter Detector einsetzt und steht auch Rettungsstationen sowie Polizei zur Verfügung. Die Anbieterin von Rettungen, Transporten und touristischen Flügen ist seit mehr als 50 Jahren im Berner Oberland verankert und beschäftigt auf den Basen Saanen und Lauterbrunnen insgesamt 40 Mitarbeitende. pd