Ältester Swiss-Airbus in Spanien zerlegt

27. Juli 2023: Nach über 27 Jahren im Einsatz bei Swissair und Swiss ist das älteste Flottenmitglied, der Airbus A321 HB-IOC, nun in Spanien für die Wiederverwertung zerlegt worden. Die im März 1995 mit der Seriennummer 520 an Swissair ausgelieferte A321-100 galt bis zum Swissair-Grounding als „Olympia-Flieger“. Swiss übernahm die HB-IOC im März 2002 und setzte sie bis Ende Oktober 2022 ein. 

Ursprünglich auf den Namen „Neuchâtel“ und später auf «Lausanne» getauft, nannten viele Mitarbeitende die HB-IOC liebevoll «Alte Dame». Aufgrund seiner Immatrikulation HB-IOC wurde der Airbus, in Anlehnung an das International Olympic Committee (IOC), auch als «Olympiaflieger» bezeichnet und trug während einiger Zeit sogar eine Olympia-Sonderbemalung. Die HB-IOC war das älteste Flugzeug in der Swiss-Flotte. Der zuletzt auf den Namen «St. Moritz» getaufte Airbus hat während über 27 Jahren im Dienst von Swissair und Swiss über sieben Millionen Passagiere transportiert, rund 47’000 Starts und Landungen durchgeführt und ist während über 73’000 Stunden im Einsatz gewesen.

2015 stattete Swiss die HB-IOC mit einer neuen Kabine für 219 Passagiere aus, zuvor flog sie mit 200 Sitzen. Während der Corona-Pandemie war die HB-IOC zuerst in Dübendorf, dann in Bremen, Genf und schliesslich Amman abgestellt. Auf den Sommerflugplan 2022 hin wurde sie Ende März 2022 wieder reaktiviert und flog nochmals ein halbes Jahr für Swiss. Ihr letzter kommerzieller Einsatz fand am 24. Oktober statt. Am 31. Oktober 2022  wurde die HB-IOC nach Castellón in Spanien überführt. In den vergangenen Wochen ist sie nun in seine Einzelteile zerlegt worden. Damit ist die A321-100 HB-IOD, welche im April 1995 an Swissair ausgeliefert wurde, das älteste Flugzeug in der Swiss-Flotte.

Die Ausflottung der HB-IOC – im Fachjargon Phase-Out genannt – nutzt Swiss als Pilotprojekt, um zu prüfen, wie sie einzelne Bestandteile ökologisch und ökonomisch nachhaltiger wiederverwenden kann. Viele Komponenten benutze die grösste Fluggesellschaft der Schweiz als Ersatzteile für die noch aktive Flotte, teilt Swiss mit. Ausserdem finden Teile der Kabine innerhalb der Lufthansa Group Verwendung, beispielsweise für die Modernisierung der Kabinensimulatoren. Im Sinne eines ganzheitlichen Lebenszyklus-Managements rezyklieren Spezialisten nicht wiederverwendbare Bestandteile, um vor allem Aluminium und andere hochwertige Legierungen zurückzugewinnen. Aviatik- und Design-Fans dürften sich ab Herbst auf Designer-Möbelstücke und andere Accessoires freuen, allesamt aus Bestandteilen der legendären HB-IOC hergestellt, teilt Swiss weiter mit.  hjb

In eindrücklichen Bildern hat Swiss die letzte Reise der HB-IOC festgehalten. Der Film zur Ausflottung findet sich hier.

Nach dem Swissair-Grounding war auch die HB-IOC – noch in Olympia-Farben – in Zürich abgestellt, bis sie Swiss im März 2002 übernahm. Foto Hansjörg Bürgi

Im Juli 2023 ist die HB-IOC in Spanien in ihre Einzelteile zerlegt worden. Foto Swiss