Air Legend 2023: Early Jets und Flying Fortress über Paris
22. September 2023: Ganz wie französischer Wein wird die Air Legend von Jahr zu Jahr besser und in diesem Fall auch grösser. Die diesjährige Flightline am 9. und 10. September dürfte etwas vom Spannendsten in Kontinentaleuropa gewesen sein. Zu bestaunen gab es eine Flugshow mit über 100 Fliegern und der B-17 Flying Fortress «Sally B» G-BEDF als Höhepunkt. Bei strahlend-heissem Wetter zog die letzte flugfähige B-17 in Europa zusammen mit der Spitfire Mk. V G-IBSY ihre Runden.
Thematischer Schwerpunkt der Air Legend 2023 war die Eroberung der Lufthoheit über Europa im Zweiten Weltkrieg. Also durften die P-51 Mustang nicht fehlen und die waren mit drei Exemplaren gut vertreten: die «Frances Dell» (N51ZW), die «Little Rebel» (OO-PSI) und die neue «Miss AVA» (TF-51 G-CLNV) aus La Ferté Alais. Dank den guten Beziehungen der Organisatoren nach England waren in Melun weitere Warbirds vertreten, die sonst nicht oft über den Kanal kommen. Bemerkenswert etwa die Hawker Fury Mk.II G-CBEL in Prototypenfarben oder die beiden Hawker Hurricane G-HUPW und G-HHII.
Mindestens so gewichtig war der zweite Fokus der Air Legend, nämlich den Early Jets. Nicht weniger als acht Flugzeugtypen der frühen Generation waren zu sehen: je eine Me 262 «Schwalbe» (D-IMTT), PZL Mig-15 «Fagot» und North American F-86 Sabre (F-AYSB) plus zwei Vampire (F-AZOO und F-AZHX), beide ehemals Schweizer Luftwaffe), fünf CM170 Fouga Magister, einer CM175 «Zephyr» (F-AZLT) und eine Morane-Saulnier MS.760 Paris (F-AZPF) in den Farben der französischen Marine. Zum einzigartigen Palmarès zählten auch die museale Dassault Mystère IV und die Sud Aviation Vautour vor den Safran-Werkhallen. Das Beste: Die meisten Early Jets präsentierten sich auch im Flug. Unbestrittene Stars am Himmel waren die vom Schweizer Geri «K12» Krähenbühl pilotierte Me 262, die Mig-15 und die F-86 Sabre. Das Trio als solches hat es in Wirklichkeit nie gegeben. Die Mig-15 und die F-86 hingegen begegneten sich regelmässig im Luftkampf über Korea mit unterschiedlichem Ausgang.
Wie immer, wenn sie über Frankreich fliegt, zog die Morane 406 HB-RCF neidische Blicke auf sich. Allzu gerne sähe man den Flieger im F-Register… Mittlerweile zum Programm jeder grossen Flugshows in Europa gehört die Classic Formation, die mit der DC-3 (N431HM) und nur zwei statt drei Beech B-18 (N184KP und N21FS) vorflog. Aus Schweizer Sicht zu erwähnen ist ausserdem die PC-6 (MCC) der Armée de Terre. Ein seltener Flieger, betreibt das französische Heer doch nur fünf Maschinen des Turbo Porters.
Thematisch nähern sich die beiden grossen Flugveranstaltungen vor Paris immer mehr an. Der Vorteil liegt aktuell deutlich bei der Air Legend, welche die Vorzüge der beiden Asphaltpisten zum Tragen bringt. Man darf auf die weitere Entwicklung (und Abgrenzung?) in Melun und La Ferté Alais gespannt sein. Die Fliegerfans werden vom Wettbewerb der beiden Veranstalter zweifellos profitieren. Fotoreport Christian Brechbühl und Thomas Staffelbach
- Die bekannte Curtiss P-40N mit der neuen, TF-51D Mustang G-CLNV, welche erst ein paar Wochen bei AVA in LFA zuhause ist. Foto Christian Brechbühl
- F-AZFN Douglas AD-4N Skyraider, lässt gerade ihre Flügel herab. Foto Thomas Staffelbach
- Die Replika D-IMTT Me-262B1-a Schwalbe, der Messerschmitt Stiftung war dieses Jahr sehr aktiv unterwegs. Foto Christian Brechbühl
- Der Schweizer Testpilot Geri «K12» Krähenbühl, hatte die Ehre alle Vorführungen der Me-262 in Melun fliegen zu dürfen. Foto Thomas Staffelbach
- Die Catalina PBY5A G-PBYA landet nach ihrer Vorführung mit einer starken Rechtskurve auf dem Platz. Foto Thomas Staffelbach
- Lineup der beiden wunderschönen Hawker Hurricane G-HUPW und G-HHII. Foto Christian Brechbühl
- Die ehemalige Irakische Hawker Fury 2, G-CBEL, trägt die Erprobungs Farben der RN. Foto Christian Brechbühl
- Der ganz grosse Gast in Melun, war die „Memphis Belle“. Die B-17G Flying Fortess, die letzte ihrer Art am Europäischen Himmel. Sie wurde dieses Jahr an vielen Anlässen gezeigt. Foto Thomas Staffelbach
- Crew Darsteller vor der Boeing B-17 „Memphis Belle“. Foto Christian Brechbühl
- Erstmals an der Air Legend, die beiden P-51D Mustang OO-PSI „Little Rebel“ und NL51ZW „Frances Dell“. Foto Thomas Staffelbach
- Massiver Rauch beim Anlassen der „Flying Bulls“ Corsair F4U-4 OE-ESA. Foto Christian Brechbühl
- Die drei Flying Bulls Vertreter, B-25J Mitchell P-38 Lightning und F4U Corsair boten wie immer die perfekte Vorführung. Foto Thomas Staffelbach
- Die Early Jets, SP-MIG Mig-15, F-AYSB F-86 Sabre und natürlich die D-IMTT Messerschmitt Me262 Schwalbe, waren trotz der vielen Rafale die Stars des Jet Anlasses. Foto Christian Brechbühl
- Die Grumman Hawkeye E-2C der Aeronavale wurde in den USA als 165456 gebaut und ist die FR-2 in Frankreich. Foto Thomas Staffelbach
- Leider ist die Airbus Atlas A400M-180 F-RBAI der FAF auch dieses Jahr nicht in Melun gelandet. Es wurde aber die Beweglichkeit eindrucksvoll demonstriert. Foto Christian Brechbühl
- Die Fotoaufklärer G-SXIV Spitfire F-14 RM927 im rassigen Vorbeiflug. Foto Thomas Staffelbach
- Die MiG-15 SP-MIG ist als Ersatz für die Geplante Mig-15UTI eingesprungen. Foto Christian Brechbühl
- Bei Sonnenaufgang noch ohne Fans. Die in Canada gebaute Sabre F-86 war früher bei der Deutschen Luftwaffe aktiv. Foto Thomas Staffelbach
- Die Swissair Douglas DC-3 N431HM, war am frühen Sonntagmorgen, im schönsten Morgenlicht für die Freunde der Classic Formation zu fotografieren. Foto Christian Brechbühl
- Am frühen Morgen bei der Redbull Flightline, gab es Chancen für Stimmungsbilder hier die N6321C B-25 Mitchell ganz vorne. Foto Thomas Staffelbach






































