Airpower 2019: Über 200 Flugzeuge in Zeltweg
«Wir fliegen auf Österreich» – unter diesem Motto lockte die Airpower 2019 am 6. und 7. September – trotz schlechtem Wetter – Flugbegeisterte aus ganz Europa nach Zeltweg. Das österreichische Bundesheer, Red Bull und das Land Steiermark hatten nach drei Jahren Pause wieder ein grosses Flugmeeting organisiert. Ob die Veranstaltung in drei Jahren eine Neuauflage erlebt, ist allerdings noch ungewiss.
Auch wenn über 200 Flugzeuge aus 20 Nationen angemeldet waren, das Flugprogramm blieb dieses Jahr etwas bescheidener als bei vorherigen Ausgaben des Grossflugtages. Insbesondere blieb der Anteil moderner Militärmaschinen überschaubar. Highlights im Flugprogramm waren einmal mehr die Kunstflugstaffeln wie Frecce Tricolori, Patrouille Suisse, Patrulla Aguila, Krila Oluje, Breitling Jet Team und Red Bull Aerobatic Triple mit einer Choreografie aus Hubschrauber, Flugzeug und Skydiver.
Das österreichische Bundesheer demonstrierte seine Einsatzmöglichkeiten mit Hubschraubern und Flugzeugen, aus technischen Gründen jedoch ohne C-130 Hercules. Dafür flogen zwei NH90 Hubschrauber der deutschen Bundeswehr im Luftlandeverband mit. Für die Saab 105Ö Trainer der österreichischen Luftstreitkräfte dürften die Vorführungen im Einzelkunstflug und im Schwarm wohl die letzten Airpower-Auftritte gewesen sein. Sie sollen 2020 endgültig ausser Dienst gestellt werden, ein Nachfolgemuster ist nicht in Sicht.
Bei den Solo-Flugvorführungen reichte die Bandbreite von Warbirds aus der Zeit der Weltkriege und Flugzeugen des Kalten Krieges wie Su-22 und Draken bis hin zu modernen Jets wie Gripen, F/A-18 Hornet aus der Schweiz und Eurofighter. Eines der modernsten Flugzeuge war leider nur im Static Display zu bestaunen, eine F-35A Lightning II der Aeronautica Militare. Und genau am anderen Ende des Static Display standen mit einer C-130 Hercules der West Virginia Air National Guard, einer P-8 Poseidon der US Navy, einer P-3 Orion der deutschen Marineflieger, einer E-3A AWACS und einem Airbus A400M weitere Exoten, die man in der Alpenrepublik sonst nicht zu sehen bekommt.
Die Veranstalter zogen trotz schlechtem Wetter und damit verbundenen Abstrichen eine positive Bilanz der Airpower 2019. 185‘000 Zuschauer liessen sich vom Flugprogramm begeistern. Die Airpower 2019 war allerdings nicht unumstritten: Vielfach wurde vermittelt, dass aus Umweltschutzgründen und wegen der prekären finanziellen Lage des Bundesheeres die Airpower 2019 die letzte Veranstaltung ihrer Art gewesen sein könnte. Nach der trotz widriger Umstände gelungenen Veranstaltung sind aber schon die ersten Argumente hörbar, warum es auch in drei Jahren wieder eine Airpower geben sollte. Es gibt also noch Hoffnung… Report Erich Strobl
- Das österreichische Bundesheer zeigte die Leistungsfähigkeit seiner Eurofighter – auch in Spezialbemalung. Foto Erich Strobl
- In Zeltweg zu sehen waren auch die neuen Diamond DA40NG Trainer des österreichischen Bundesheeres. Die insgesamt vier DA40NG kommen beim Bundesheer insbesondere bei der fliegerischen Eignungsabklärung und dem IFR-Training zum Einsatz. Foto Erich Strobl
- Das Swiss Hornet Solo Display Team bracht mit seinen Nachbrennern einen willkommenen Kontrast ins Wolkengrau. Foto Erich Strobl
- Viel Rauch zwischen den Wolken – die Frecce Triccolori zeigten sich gewohnt spektakulär. Foto Erich Strobl
- Der schwedische Tummelisa-Doppeldecker kippte bei der Landung zur Seite und kam auf dem Rücken zu liegen. Der Pilot konnte die Maschine aber selbständig und unverletzt verlassen. Foto Erich Strobl
- Auch das Breitling Jet Team hatte mit schwierigen Wetterverhältnissen zu kämpfen. Foto Erich Strobl
- Gruss aus der Schweiz an die Nachbarn vom Super Puma Display Team. Foto Erich Strobl
- Im Static Display gab es einige Raritäten zu sehen, darunter eine P-3C Orion der deutschen Marine. Foto Erich Strobl
- Ein Gripen C aus Ungarn bereicherte sein Display mit dem Ausstoss von Flare-Täuschkörpern. Foto Erich Strobl
- Für die Saab 105Ö Trainer könnte es die letzte Airpower gewesen sein. Sie sollen im nächsten Jahr ausser Dienst gestellt werden – ein Ersatz ist nicht in Sicht. Foto Erich Strobl
- Die polnische Luftwaffe beeindruckte mit einer Vorführung der Su-22. Foto Erich Strobl
- Nur im Static Display war eine F-35A der italienischen Luftwaffe zu sehen. Foto Erich Strobl
- Teil des gezeigten Luftlandeverbandes war auch ein NH90 aus Deutschland. Foto Erich Strobl