Altenrhein: P-3 des FMA wieder repariert

Am 5. April 2023 stand für einen der Instruktoren sein jährlicher Überprüfungsflug mit einem Fluglehrer an. Der P-3 HB-RCO rollte in Altenrhein auf dem Rollweg «November» zur Piste 28, als ein Motorsegler vom Segelflughangar daherschoss und ungebremst mit ihm kollidierte. Was war passiert? Im neusten FMA-Newsletter wird der Vorfall wie folgt beschrieben: Ein Pilot wollte auf dem Vorplatz des Segelflughangars den Motor seines Motorseglers starten. Dieser sprang aber nicht an, weshalb er ausstieg und den Fehler beheben wollte. Aufgrund von Problemen im elektrischen System sprang der Motor unvermittelt mit hoher Drehzahl an und liess sich nicht mehr drosseln. Der Segler machte sich selbstständig und prallte in den P-3, wo erheblicher Sachschaden am linken Fahrwerk und dem Heck der P-3 entstand. Zum Glück wurde bei diesem Zwischenfall niemand verletzt.

Der Unfall habe einen unbeschreiblich grossen administrativen und wartungstechnischen Aufwand nach sich gezogen, teilt das FMA weiter mit. Die Regelung des Falls über die beteiligten Versicherungen erwies sich als viel schwieriger als erwartet. Auch der Ersatz und teilweise Wiederaufbau der beschädigten Teile, der aufgrund des gut bestückten Ersatzteillagers als relativ unproblematisch einschätzt wurde, gestaltete sich äusserst komplex. Einige Teile mussten von der auf solche Schäden spezialisierten Firma Kälin Aero neu hergestellt werden. Und die Spezialnieten, welche Pilatus in den 1950er-Jahren an der Struktur verbaute, mussten extra auf damalige Spezifikationen im Ausland neu produziert werden.

Dank dem grossen Effort aller Beteiligten und der Zusammenarbeit zwischen der eigenen Wartungsfirma Historic Flight Maintenance (HFM), der Firma Kälin Aero, den Vereinsvertretern des Haltervereins «Club 848» sowie dem BAZL konnte die HB-RCO nach einem Jahr Grounding und Reparatur wieder dem Fliegermuseum für den Betrieb übergeben werden. Auf diesen grossen Tag hätten alle P-3 Piloten sehnsüchtig gewartet. «Vor allem unsere neu rekrutierten Jungpiloten absolvieren ihre Basisausbildung mit Akrobatik und Verbandsflug auf den P-3, wobei mit nur einem Flugzeug kein Verbandsflug trainiert werden kann», teilt das FMA weiter mit.  hjb