CO2-neutrales Fliegen ist die Zukunft
13. Juni 2021: Mit der Ablehnung des neuen CO2-Gesetzes bietet sich nach Ansicht der Aerosuisse, des Dachverbandes der Schweizer Luft- und Raumfahrt, nun die Chance, zielgerichtet Projekte für fossilfreies Fliegen zu fördern. Wenn die Luftfahrt Abgaben bezahlen soll, müssen diese effektiv zu 100 Prozent in die Reduktion der Treibhausgasemissionen der Luftfahrt investiert werden.
«Die Luftfahrtbranche der Schweiz bekennt sich zum Netto-Null-Ziel 2050. Doch dafür sind grosse Investitionen notwendig. Diese kann die Luftfahrtbranche aber nur leisten, wenn sie wieder Geld verdient», erwähnt Aerosuisse-Präsident Nationalrat Thomas Hurter. Er ist zuversichtlich, dass nach der Corona-Pandemie noch mehr treibstoffeffizientere Verkehrsflugzeuge unterwegs sein werden. Nicht zu vergessen ist, dass die Schweizer Luftfahrt ihren Beitrag zur Reduktion der CO2-Emissionen bereits leistet: Einmal über das UN-Klimainstrument Corsia und zweitens über die Teilnahme am schweizerischen und europäischen Emissionshandel (CH/EU-ETS).
Der Dachverband der Schweizer Luft- und Raumfahrt hat einen umfassenden Massnahmenkatalog erstellt, der aufzeigt, wie der CO2-Ausstoss der Luftfahrt nachhaltig reduziert werden kann. «Lösungen liegen bei alternativem Treibstoff, dem Sustainable Avation Fuel (SAF) sowie emissionsfreien Antriebstechnologien. SAF kann schon jetzt dem Kerosin beigemischt werden, Flugzeuge, die elektrisch oder mit Wasserstoff angetrieben werden, fliegen sogar vollständig emissionsfrei», sagt Thomas Hurter. Doch SAF ist aktuell noch um ein Vier- bis Fünffaches teurer als normales Kerosin. Deshalb braucht es funktionierende finanzielle Anreize, um diesen Treibstoff zu tanken. Auch die Entwicklung der emissionsfreien Technologien und der erforderlichen Infrastruktur an den Flughäfen bedarf umfangreicher Investitionen.
Das zeige auch die Schweizer «Road Map Sustainable Aviation» auf, welche im Auftrag des Aviation Research Center Switzerland (ARCS) entstanden ist. Dafür brauche es aber zwingend international koordinierte Ansätze, wobei auch ein freiwilliger CO2-Ausgleich von Fluggesellschaften anerkannt werden sollte, so die Aerosuisse. Die Schweizer Fluggesellschaften Swiss, EasyJet Switzerland und Helvetic Airways zeigen mit ihren milliardenteuren Flottenerneuerungen auf, wie durch Flugzeuge der neusten Generation der CO2-Ausstoss im zweistelligen Bereich reduziert werden kann. Dies trifft auch auf die neueste Generation der Businessjets zu. Auch die Landesflughäfen Basel, Genf und Zürich haben ihre CO2-Emissionen in den vergangenen Jahrzehnten massiv gesenkt und werden vor 2050 das Netto-Null-Ziel erreichen. «Die Luftfahrt ist sich ihrer Verantwortung bewusst, deshalb setzt sie alles daran, in Zukunft fossilfrei fliegen zu können», sagt Thomas Hurter. pd