Erfolgreiches Electrifly-In 2020 in Grenchen

15. September 2020: Leise und CO2-arm, so geht fliegen heute auch. Davon konnten sich die rund tausend interessierten Besucher des diesjährigen Electrifly-In Switzerland, eTrophy & Symposium am 12./13. September auf dem Flughafen Grenchen überzeugen. Ein strahlend schönes Wochenende erwartete die teilnehmenden Teams der verschiedenen Elektro- und Hybrid-Flugzeug-Hersteller zum Fach- und Erfahrungsaustausch.

Insgesamt präsentierten sich 14 Teams mit ihren elektrischen Fliegern, innovativen Projekten und technischen Entwicklungen. Der erste von der EASA zertifizierte Pipistrel Velis E war während den Flugdemonstrationen ebenso zu bestaunen wie der Birdy von Toni Roth, der Archaeopteryx und zum ersten Mal in Grenchen dabei auch der Sunseeker Duo, um nur einige der eindrücklichen Flugpräsentationen zu nennen. Wegweisend im Zusammenhang mit zukünftigen Technologien, könnten diverse andere Projekte sein, wie der Smartflyer SFX1, ein hybrid-elektrisch angetriebener Reiseflieger, das EVTOL Origin Projekt oder das eSling ETH Fokusprojekt, die man unter anderem in der Ausstellung entdecken konnte.

Neben den spannenden Fachvorträgen des Symposiums fand der zum ersten Mal durchgeführte eTALK grossen Anklang. Rund 70 Besucher verfolgten die anregende Diskussion mit sechs versierten Experten und Vertretern aus verschiedenen Bereichen der Luftfahrt, wie die Veranstalter mitteilen. Thomas Hurter, Nationalrat und Swiss-Captain, Andreas Reinhard, Erfinder und Aviatikexperte, Theo Rindlisbacher, Vertreter des BAZL, Morell Westermann, Zukunftsforscher und Pilot, Marc Corpataux, Pilot und Importeur des Pipistrel sowie Dominique Gisin, Pilotin und Masterstudentin in Astrophysik, wurden von Hansjörg Bürgi, Herausgeber des Magazins SkyNews.ch zu ihren Meinungen und Erfahrungen im Bezug auf die Elektrofliegerei und generell der Aviatik in der Zukunft befragt.

Der Höhepunkt am Samstag war die Übergabe der eTrophy 2020. Bei diesem Wettbewerb, der zum zweiten Mal ausgetragen wurde, geht es darum den längsten elektrischen Non-stop-Flug nach Grenchen zu küren. Von den neun Teilnehmern, wurde mit einer Distanz von 357.6 km, vom Aérodrome de Serres (LFTM) nach Grenchen (LSZG) geflogen, der Lange Antares 20E mit Ausnahmepilot Klaus Ohlmann am Steuer mit der eTrophy ausgezeichnet.

Dominique Gisin, Botschafterin des Electrifly-In, ergänzte das Bild der sich austauschenden Teilnehmer und Besucher perfekt; sie erzählte nicht nur von ihren ersten Erfahrungen mit einem Elektroflieger, sondern ist insbesondere auch gespannt wie sich das nun erste zertifizierte Elektroflugzeug Pipistrel Velis E in den Flugschulen etablieren wird. Sie ist überzeugt, dass es ebenfalls gerade auf den vielen kleineren Flugfeldern die Diskussion der Lärmprobleme lösen kann. Zudem verriet sie, dass sie sich vorstellen könnte, dereinst auch als Fluginstruktorin auf einem Elektroflieger tätig zu sein.

Schliesslich waren die Organisatoren eigenen Angaben zufolge sehr stolz, dass auch der Schirmherr der Veranstaltung, Bertrand Piccard, nach Grenchen reiste um sich selbst ein Bild, des einzigen Fly-In für elektrisch- und hybridangetriebene Luftfahrzeuge in Europa, zu machen. Er beglückwünschte die Veranstalter für diese Initiative und ihr Engagement. Auch wenn noch Hürden zu bewältigen und viele Fragen nicht final gelöst sind, ist er überzeugt, dass dieser Weg gemeinsam intensiv und hartnäckig weiterverfolgt werden muss – für eine saubere und leisere Fliegerei.

Das nächste Electrifly-In Switzerland findet am 11./12. September 2021 statt.  In der Oktoberausgabe von SkyNews.ch, welche am 1. Oktober erscheint, wird ausführlich über das Electrifly-In berichtet. pd