Der erste von fünf Fieseler Störchen ist in Altenrhein gelandet

15. Dezember 2019: Der Verein „Freunde des Fieseler Storch“ ist Mitte Dezember seinem Ziel einen grossen Schritt weitergekommen: Der erste von fünf Fieseler Störchen, welche 2020 in den Farben der schweizerischen Fliegertruppen an Airshows fliegen sollen, ist im FFA Museum in Altenrhein eingetroffen. Es handelt sich dabei um das ehemalige Privatflugzeug von Evita Peron, der Schauspielerin und Gattin des früheren argentinischen Präsidenten Juan Peron.

Fünf Fieseler Störche hat der Verein mit Präsident Reiner Vondruska im polnischen Lotniskowa in den vergangenen Jahren total überholen lassen. Alle tragen nun die Farben wie jene Störche der schweizerischen Fliegertruppen in den 1940er- bis in die 1960er-Jahre. Sie werden nun für die BAZL-Abnahme vorbereitet und sollen dann alle mit HB-Registrationen fliegen.

Es handelt sich um die folgenden Flugzeuge: A-91/HB-EAJ MS502 Criquet, A-94/HB-EEJ MS500, A-95/HB-EFJ MS505, A-96/HB-EGJ MS505 und A-99/HB-EJJ MS505, die bereits in der Schweiz geflogen ist und Ende Juli 2017 in Maur am Greifensee einen Landeunfall erlitt. Zwei Störche fliegen zudem bereits heute in der Schweiz, der originale A-97/HB-EHJ Fi 156 C-3 (Gauligletscher-Storch) und der A-98/HB-EIJ, ebenfalls ein MS505. Ziel des Vereins ist es, insgesamt neun Fieseler Störche wieder in die Luft zu bringen.

Am 12. Dezember ist der Morane Saulnier MS502 Criquet A-91 auf einem Lastwagen von Polen nach Altenrhein transportiert worden. Nach seiner Restauration flog dieser Storch in Polen als SP-YRX, für den Transport ins FFA Museum wurde er aber zerlegt. Beim neu aufgebauten und farblich „helvetisierten“ A-91, handelt es sich um den ehemaligen HB-RBF, künftig wird er aber die Registration HB-EAJ tragen. Dieser Storch besitzt eine äusserst interessante und bewegte Vergangenheit.

Der historische Storch ist gemäss Angaben des Vereins „Freunde des Fieseler Storch“ auch konstruktiv einmalig und besitzt gar noch einen aus den Kriegsjahren stammenden deutschem Fi 156-Rumpf der Fieseler-Werken in Kassel sowie einen seltenen französischen Neunzylinder-Radialmotor. Er versinnbildliche auf diese Weise fast schon den Beginn der Versöhnung der beiden einst verfeindeten Staaten, meint Reiner Vondruska.

Wohl nur wenige wissen, dass es sich bei diesem Lizenzbau des Fi 156 Fieseler Storch von Morane-Saulnier, MS 502 Criquet von 1946 um das einstige Privatflugzeug von Evita Peron, mit der früheren argentinischen Immatrikulation LV-ZIU aus en 1950er Jahren handelt. Evitas Leben war sehr bewegt, aber auch tragisch und kurz zugleich. Ihr persönliches Flugzeug, mit dem sie die Landbevölkerung fern von Flugplätzen besuchte und dort gewissermassen im Namen ihres Gatten, dem Diktaror Peron, als gutgemeinte Heilsbringerin des Sozialismus einschwebte, erinnert zusammen mit dem bekannten und populären Lied aus dem gleichnamigen Film „Don’t cry for me Argentina“ an sie.    hjb

Der als A-91 bemalte MS 502 Criquet wird in Altenrhein nun für die BAZL-Abnahme vorbereitet. Foto approach-bigler.ch

Auf dem Lastwagen traf am 12. Dezember der erste von fünf Fieseler Störchen im FFA Museum in Altenrhein ein. Foto Approach-bigler.ch

Auf dem Lastwagen traf am 12. Dezember der erste von fünf Fieseler Störchen im FFA Museum in Altenrhein ein. Foto Approach-bigler.ch