Flughafen Bern finanziell wieder stabil

21. Juni 2024: Die Flughafen Bern AG verzeichnet eigenen Angaben zufolge einen kontinuierlichen Steigflug und habe eine stabile Reiseflughöhe erreicht, teilt sie heute mit. Der Flughafen sei finanziell wieder stabil unterwegs und in der Lage, die Betriebskosten zu decken. Das Urproblem, mit dem operativen Cash Flow die teilweise veraltete Infrastruktur erneuern zu können, bleibe aber bestehen und sei neben dem Erreichen der Umweltziele, die grösste Herausforderung, hält der Berner Flughafen fest.
Am 20. Juni hat die 76. Generalversammlung der Flughafen Bern AG stattgefunden. Der Geschäftsbericht für das Jahr 2023 ist ab sofort auf der Homepage verfügbar. Die Flughafen Bern AG ist erfreut, an das positive Resultat des Vorjahres anknüpfen zu können und dank Einmaleffekten einen Gewinn von rund 143’000 Franken auszuweisen. Die Passagierzahlen von 2023 belegten das Bedürfnis nach Flugreisen ab Bern, heisst es weiter. Aufgrund des früheren Saisonbeginns und einer leicht erhöhten Sitzplatzauslastung konnte eine Zunahme der Passagiere im Segment Linien- und Charterflüge um 24 Prozent verzeichnet werden. Die Betriebskosten seien auch 2023 trotz Inflation, hohen Energiepreisen und vollständigem Teuerungsausgleich unter Kontrolle geblieben.

Mitte April 2023 konnten die Photovoltaikanlagen auf dem Terminal- und Cateringgebäude in Betrieb genommen werden. Mit dem Zusammenschluss zum Eigenverbrauch und der Inbetriebnahme von sechs Ladestationen, profitieren Mitarbeitende, Flughafenpartner, Mieter sowie Passagiere von umweltfreundlicher Energie. Mit dem Ersatz einer Ölheizung durch eine Wärmepumpe wurde ein weiterer Schritt zur Erreichung der Umweltziele vorgenommen. Infrastrukturerneuerungen, wie die Teilsanierung des Tarmacs, ein neuer Waschplatz, Modernisierung und Elektrifizierung der Betriebsfahrzeugflotte und die Beschaffung von zwei neuen Winterdienstfahrzeugen sind weitere Highlights des vergangenen Jahres.

 

Für das laufende und kommende Geschäftsjahr kündigten sich aber neue Turbulenzen an, welche die Flughafen Bern AG vor neue Herausforderungen stelle. Der Wegfall, der aus der zweckgebundenen Mineralölsteuer Luftfahrt finanzierte Beitrag an die Sicherheitskosten, müsse über weitere Prozess- und Kostenoptimierungen kompensiert werden. Auch der Entscheid der Migros, die Hotelplan-Gruppe zu verkaufen, ist eine weitere Unsicherheit für das nächste Jahr. Hotelplan sei seit Jahren der wichtigste Reiseanbieter für Flüge ab Bern und eine Reduktion des Angebotes in Bern hätte für den Flughafen grössere Konsequenzen, konstatiert die Flughafen Bern AG.

 

Mit der für März 2025 geplanten Einführung des Südanfluges wird das System Bern an Robustheit gewinnen und könnte für Airlines und Operators, welche aufgrund des fehlenden Instrumentenanfluges aus Süden bisher einen Betrieb in Bern abgelehnt hatten, wieder eine Option werden. Ein Ganzjahresbetrieb im Segment Linie/Charter würde viel Ruhe und Stabilität bringen und wichtige Zusatzerträge generieren. Mit dem Südanflug können die Anflüge räumlich besser verteilt und die Gemeinden nördlich und östlich des Flughafens entlastet werden.

 

Mit dem Projekt BelpmoosSolar ist die Flughafen Bern AG eigenen Angaben zufolge zusammen mit den beiden Partnerunternehmen BKW und EWB in den Fokus der Politik gerückt. Gemeinsam wollen sie einen wichtigen Beitrag zur Energiewende leisten. Die vielen positiven Rückmeldungen von Passagieren, Reiseveranstaltern, Besatzungen und Flughafenpartnern seien aber Motivationsfaktor Nummer eins und stimmen die Flughafen Bern AG zuversichtlich für die Zukunft.  pd