Lufthansa erzielt Einigung mit Piloten
23. Dezember 2020: Für wen es ein Weihnachtsgeschenk ist, sei dahingestellt, aber Lufthansa hat sich mit ihren Piloten auf einen längerfristigen, coronabedingten Sparplan geeinigt. Damit werden vorerst Entlassungen von Cockpit-Crews bis 21. März 2022 verhindert und die Kurzarbeit wird bis Ende 2021 verlängert. Mit den Gewerkschaften des Kabinen- und Bodenpersonals hat Lufthansa bereits früher eine Einigung erzielt.
Die Lufthansa und die Vereinigung Cockpit (VC) haben sich auf Krisenbeiträge bis zum 31. März 2022 geeinigt. Damit würden die aktuellen Sparmassnahmen im kommenden Jahr nicht nur erhalten, sondern durch weitere Massnahmen ausgeweitet, wie Lufthansa heute mitteilt. Die getroffene Vereinbarung beinhaltet insbesondere die Grundlage für eine Verlängerung der Kurzarbeit für das Jahr 2021, eine Absenkung der Arbeitszeit mit äquivalenter Gehaltsanpassung und das Aussetzen von Tariferhöhungen. Sie gilt für die Cockpit-Crews von Lufthansa, Lufthansa Cargo, Lufthansa Aviation Training sowie einer Teilgruppe der Germanwings-Piloten und schliesst betriebsbedingte Kündigungen bis März 2022 aus.
Michael Niggemann, Vorstand Personal und Recht, Deutsche Lufthansa AG, sagt dazu: „Wir wollen die Laufzeit des Krisentarifvertrags nutzen, um mit der Vereinigung Cockpit nachhaltige strukturelle Lösungen als Reaktion auf die veränderten Rahmenbedingungen zu vereinbaren und Kündigungen, auch nach der Laufzeit vermeiden zu können.“ Daher setzen Lufthansa und VC die Verhandlungen 2021 fort, um in Anbetracht einer besseren Prognostizierbarkeit nachhaltige Lösungen für die Zeit nach Auslaufen des Krisentarifvertrags zu vereinbaren.
Medienberichten zufolge bezifferte die Gewerkschaft die Einsparungen auf etwa 450 Millionen Euro. Zusammen mit dem bereits geschlossenen Paket für 2020 würden sich so insgesamt mehr als 600 Millionen Euro ergeben. Bislang gab es mit der Pilotengewerkschaft nur eine Vereinbarung bis Ende 2020. Die Lufthansa drohte, ohne Einigung müssten bereits im zweiten Quartal 2021 rund 500 Commanders und 500 First Officers das Unternehmen verlassen. Das wären rund 20 Prozent aller Cockpit-Crews. Mit der Kabinenpersonalgewerkschaft Ufo und jener für das Bodenpersonal, Verdi, hat Lufthansa bereits Einigungen erzielt. hjb