Neue Farben für ehemalige Swissair-DC-7C
23. Januar 2022: Die 1958 als letzte gebaute Douglas DC-7C ging als HB-IBP bei Swissair in den Einsatz. Bis 1976 flog sie bei Spantax und seit 1979 ist sie beim Flugplatz El Berriel auf Gran Canaria ausgestellt. Im vergangenen Dezember hat sie eine neue Bemalung erhalten und wirbt nun für die Immobilengesellschaft Getaway. Damit sollte diese als eine der weltweit letzten noch existierenden Douglas DC-7 noch weitere Jahre zu bestaunen sein.
Die HB-IBP «Schwyz» (c/n 45553) traf am 6. November 1958 in Zürich ein und wurde am 25. November 1958 definitiv ins schweizerische Luftfahrtregister eingetragen. Swissair kaufte die DC-7C für etwas mehr als 9,9 Millionen Franken, um sie mit 75 Passagiersitzen ausgestattet auf den lukrativen Langstrecken einzusetzen. Die Inbetriebnahme der fünf DC-7C bewirkte 1958, dass Swissair erstmals mehr als eine Million Passagiere beförderte.
Doch ab 1960 setzte Swissair bereits ihre ersten DC-8-32 und Caravelles ein, 1961 folgten die Convair CV-880 und CV-990, damit endete die Ära der grossen Kolbenmotorfliegern rasch. Die HB-IBP wurde bereits am 21. Dezember 1961 nach nur drei Jahren Einsatz bei Swissair wieder aus dem HB-Register gelöscht. Sie war einzige Zeit in Zürich abgestellt, ging aber im Juni 1962 als SE-CCH zu SAS und flog ab dem 11. September 1962 als JA6306 bei Japan Air Lines. Im August 1965 kaufte sie Spantax und liess sie als EC-BBT eintragen. Die spanische Chartergesellschaft setzte zwischen 1963 und 1979 insgesamt acht DC-7C ein, die bis zu 102 Passagiere beförderten. Die EC-BBT nahm sie im Dezember 1976 in Palma de Mallorca ausser Betrieb.
Spantax-Gründer und Besitzer Rodolfo Bay entschied sich, diese DC-7C dem Real Aero Club de Gran Canaria zu spenden. Da der 1970 eröffnete Flugplatz El Berriel nur über eine 800 Meter lange Piste verfügt, wurde die DC-7C von Las Palmas mit einem Floss auf dem Seeweg an ihre «Endstation» befördert. In den folgenden Jahrzehnten präsentierte sich die legendäre Douglas mehr schlecht als recht in den Farben verschiedener Firmen, welche sie als Werbeplattform nutzten. Viele glaubten, die ehemalige Swissair-Douglas würde im feuchten Meerklima nach und nach verrotten. Doch 2015 investierte die spanische Regionalairline Binter einiges in eine umfassende Restauration des Oldtimers und liess sie in vollen Binter-Farben erstrahlen. 2021 hat sie nun ihr neustes Outfit, mit zwei verschiedenen Bemalungen auf der linken und rechten Rumpfseite, erhalten und dürfte so noch weitere Jahre erhalten bleiben. Hansjörg Bürgi