„Phénix“ in Payerne: neues Brandbekämpfungszentrum

16. Juli 2023: Am 14. Juli wurde auf der Airbase Payerne das neu errichtete, zentrale Ausbildungs- und Trainingszentrum für die Bekämpfung von Bränden auf Luftfahrzeugen eingeweiht. Nachdem bislang jeder Militärflugplatz autonom seine Feuerwehr trainiert hatte, finden diese Lehrgänge und Trainings neu im hochmodernen, nach aktuellsten Umweltstandards eingerichteten, mit modernster Simulationstechnologie bestückten und nach dem griechischen Feuervogel „Phönix“ benannten CFR-Campus statt.

Für das für 28 Millionen Franken neu erstellte Ausbildungszentrum für Brandbekämpfung der Schweizer Luftwaffe auf der Airbase Payerne wurde aus der berühmten Mythologie ein sinniger Name gewählt. Denn mit der «Phénix Crash-and Fire Rescue (CFR) Campus» benannten Infrastruktur findet nicht nur ein bedingt effektives und nicht mehr den heutigen Vorschriften und Bedürfnissen entsprechendes Training der Flugplatz-Feuerwehrkräfte individuell pro Airbase ein Ende. Vielmehr erleben Ausbildung und Training der Einsatzkräfte aller Stufen und Funktionen für eine erfolgreiche Brandbekämpfung auf den Airbases der Luftwaffe an einem zentralen Standort eine Wiederauferstehung – ähnlich dem Phönix aus der Asche. Als massgeschneiderte Simulatorlandschaft für das virtuelle Ausbilden und Trainieren in Simulatoren sowie nach Bedarf aktivierbare, reale Brandszenarien machen «Phénix» zum modernsten Ausbildungszentrum seiner Art.

Das südlich des Runway 05/23 gelegene Ausbildungszentrum «Phénix» in Payerne umfasst drei Brandsimulatoren für Kampfflugzeuge, Helikopter und Transportflugzeuge, welche aus brandfestem Spezialstahl gefertigt sind. Damit können die Einsatzkräfte nach Ausbildungsmodulen in den modernen Theoriesäälen und Ausbildungs- und Trainingseinheiten in der leistungsfähigen Simulatoranlage mit hoher Effektivität nahe an einer potentiellen Einsatzrealität direkt am brandheiss lodernden, bedrohlich tosenden Flugzeug- und Helikopterfeuer geschult werden.

Die hauptsächlichen Nutzern des CFR Campus «Phénix» sind die Berufs- und Miliz-Unfallpiketts (UP) der verschiedenen Airbases der Luftwaffe, die Fachkräfte der Aircraft Recovery (AR) der Berufsorganisation, Piloten, Loadmaster und Operateure des Lufttransportes und des SAR-Bereitschaftsdienstes, Mechaniker und Avioniker der Maintenance sowie die Betriebsfeuerwehren der Logistikbases der Armee LBA. Weitere interessierte Kunden sind die schweizerischen Landes- und Regionalflughäfen sowie die kleineren Zivilflugplätze. Ebenfalls zählt die Kantonspolizei Freiburg zur Kundschaft des CFR Phénix. Im Rahmen des NATO-PFP-Programmes können auch Anfragen ausländischer Luftwaffen bewilligt werden, sofern in diesen Ländern keine eigenen Anlagen zur Verfügung stehen. Mit «Phénix» hat die Schweizer Luftwaffe wegweisende Investitionen getätigt, um Intensität und Effektivität bei der Ausbildung und beim Training der CFR-Fachkräfte nachhaltig zu steigern.

Während früher für «heisse» Ausbildungs- und Trainingssequenzen der UP-Fachkräfte dezentral auf jeder Airbase Kerosin, Diesel und Öl abgebrannt wurden, so in einem heute nicht mehr akzeptablen Mass die Umwelt belastet wurde und damit nicht mehr den gesetzlichen Anforderungen entsprochen haben, finden diese Module heute zentral und umweltschonend in Payerne statt. Für die diversen Brandszenarien können aus einer über dem Trainingsgelände gelegenen Einsatzzentrale auf Knopfdruck Flüssigasfeuer gezündet werden, welche markant weniger Luftschadstoffemissionen produzieren. Anstelle von Löschmitteln wird von den anlageeigenen, schweren Löschfahrzeugen lediglich Wasser eingesetzt. Dieses wird aus einem anlageinternen Gross sammelbecken mit Meteorwasser bezogen, nach jedem Lösch-Trainingseinsatz gesammelt, rezikliert und für nachfolgende Übungen wieder eingesetzt.

Um weitergehend ressourcen- und umweltschonend auszubilden und zu trainieren steht zusätzlich der weltweit grösste Taktik-Simulator für Flughafenfeuerwehren mit identischen Panther 8×8 und 6×6 Löschfahrzeug-Cockpits und einem mit VR-Headset ausgerüsteten Einsatzleiter-Arbeitsplatz zur Verfügung.    Fotoreport Aldo Wicki