Schliesst das Fliegermuseum Dübendorf?
16. November 2022: Wie die „NZZ“ in den vergangenen Tagen berichtet hat, ist das Flieger und Flab Museum in Dübendorf akut gefährdet und könnte per Ende Jahr geschlossen werden. Die Zürcher Nationalrätin Regine Sauter (FDP) wird nun politisch aktiv und will das Thema am 5. Dezember in der Fragestunde des Nationalrats aufgreifen.
Die drohende Schliessung des seit über 30 Jahren sehr beliebten Museums in der „Wiege der Schweizer Luftfahrt“ in Dübendorf hat finanzielle Hintergründe. Gemäss Angaben der „NZZ“ wollen das Bundesamt für Rüstung, also die Armasuisse, und der Armeestab ab Januar 2023 alle Veranstaltungen in und um das Flieger und Flab Museum in Dübendorf selber bewilligen und abrechnen. Bisher übernahm diese Aufgabe das Air Force Center, welches dem „Verein der Freunde der Luftwaffe“ und der „Stiftung Historisches Material der Schweizer Armee» angegliedert ist.
Seit dem Ende des Flugbetriebs mit der Junkers Ju-52 fehlt es dem Verein massiv an Einnahmen, weil der Flugbetrieb jahrelang das Museum quersubventioniert hat. Deshalb war man froh um jede Veranstaltung, die man auf dem Gelände organisieren konnte. Die Stiftung und der Verein haben in den vergangenen 30 Jahren für 17 Millionen Franken zwei Museumshallen gebaut. Da diese Hallen auf dem Gelände der des Bundes stehen, hat die Armee mit der Stiftung einen 30-jährigen Baurechtsvertrag abgeschlossen. Dieser läuft nun Ende 2022 aus. Zudem hat die eidgenössische Finanzkontrolle die Mietzinsen Auszug als nicht marktgerecht bezeichnet.
Für die Zürcher Nationalrätin Regine Sauter ist es gemäss „NZZ“ klar, dass die Armee und der Verein jetzt eine pragmatische Lösung finden müssen, damit das Museum weiter betrieben werden kann. Sie wehrt sich insbesondere gegen unnötige Bürokratie und bietet auch an, zwischen dem Verein und der Armasuisse zu vermitteln. Die „NZZ“ zitiert auch den Dübendorfer Stadtpräsident André Ingold (SVP), der die Entwicklung mit Sorge verfolgt und selbst Mitglied des Stiftungsrats des Museums ist. In der „NZZ“ gibt sich zudem ein VBS-Sprecher zuversichtlich, dass in den kommenden Wochen eine Lösung gefunden werden kann.
Dies wäre auch dringend nötig, denn es ist nicht mehr als peinlich, wenn das europaweit geschätzte Flieger und Flab Museum auf dem ältesten noch in Betrieb stehenden Flugplatz Europas aus bürokratischen Gründen seine Türen schliessen müsste. Das Ganze passt auch nicht in Zukunftsbild des Kantons Zürich für den Flugplatz Dübendorf. Denn dort soll ja neben dem Innovationspark, dem Forschungs- und Werkflugplatz auch die Luftwaffe weiterhin präsent sein. Das Museum ist sicherlich auch für die künftige Nutzung des Geländes in Dübendorf mit einem viel grösseren Einbezug der breiten Öffentlichkeit ein beliebtes Ausflugsziel. Hansjörg Bürgi