Schweizerin in den ICAO-Rat gewählt – mit Film

28. September 2025: Die Vertragsstaaten der Internationalen Zivilluftfahrt-Organisation (ICAO) haben an der Vollversammlung in Montréal am 27. September die Schweiz mit ihrer Kandidatin Helena Hallauer-Hess in den ICAO-Rat gewählt. Für die Amtszeit 2025–2028 vertritt sie in diesem Exekutivorgan die Interessen einer Ländergruppe, die in Themen der internationalen Luftfahrt zusammenarbeitet, wie der Bund mitteilt.

 

Helena Hallauer-Hess besitzt einen Master of Arts in International Relations des Geneva Graduate Institute. Sie ist seit über 20 Jahren in der Zivilluftfahrt tätig – die letzten 14 Jahre beim BAZL; dort leitete sie zuletzt die Sektion Recht und Internationales. In diesen Funktionen arbeitete sie bereits heute eng mit der ICAO zusammen. Sie war an verschiedenen Regulierungs- und Sicherheitsinitiativen beteiligt – unter anderem als Vorsitzende des 2022 neu geschaffenen ICAO-Gremiums für Cybersicherheit.

 

Im ICAO-Rat werde sich die Schweiz in den kommenden drei Jahren dafür engagieren, dass die Luftfahrt auch künftig über genügend qualifizierte Fachkräfte verfügt. Dazu wird die Schweiz gemeinsam mit den Vertragsstaaten und der Luftfahrtindustrie Förderprogramme initiieren.  Zudem strebe die Schweiz an, die Resilienz des Luftfahrtsystems über eine engere internationale Koordination zu stärken, heisst es weiter. Das Ziel sei: globale Krisen bewältigen, Risikomanagementsysteme verbessern und internationale Verfahren entwickeln, um Störungen zu minimieren. Im Weiteren werde sich die Schweiz im Namen der länderübergreifenden ABIS-Gruppe, welcher auch Belgien, Irland, Kroatien, Luxemburg, die Niederlande, Österreich und Portugal angehören, für eine nachhaltige Zukunft der Luftfahrt stark machen. Dafür setzt die Schweiz bereits heute auf zukunftsweisende Technologien – unter anderem zur Herstellung nachhaltiger Flugtreibstoffe (Sustainable Aviation Fuels, SAF) – und schafft ein Umfeld, das Innovationen begünstigt.

 

Die 1944 gegründete Internationale Zivilluftfahrt-Organisation ist eine Spezialorganisation der Vereinten Nationen mit Sitz in Montréal (Kanada). Ihr übergeordnetes Ziel: weltweit einen sicheren, geordneten und effizienten internationalen Luftverkehr gewährleisten. Dazu gibt die ICAO weltweit gültige Standards und Vorschriften vor. Sie bildet das Rückgrat für internationales Fliegen – von der Sicherheit im Cockpit bis zur Vereinheitlichung von Reisedokumenten oder Umweltauflagen. Der ICAO-Rat, das Exekutivorgan, besteht aus 36 Mitgliedstaaten. Der Rat ernennt und überwacht unter anderem Expertengremien wie die Luftfahrtkommission, die wissenschaftlich-technische Standards ausarbeitet. Die Vertragsstaaten der ICAO treffen sich alle drei Jahre zur Vollversammlung; die diesjährige findet vom 23. September bis am 3. Oktober 2025 statt.  Die Schweiz ist im ICAO-Rat über die Abis-Rotationsgruppe vertreten. Alle drei Jahre kandidiert ein anderes Abis-Mitglied für einen Sitz im Rat. Die Schweiz war zuletzt von 2007–2010 im ICAO-Rat. Als Gründungsmitglied der Abis-Gruppe sieht die Schweiz ihre Rolle darin, die Entwicklung der internationalen Zivilluftfahrt aktiv zu fördern.  hjb