So fliegt es sich in Corona-Zeiten nach Athen

25. Mai 2020: Ab Juni werden die Flugangebote wieder erhöht. Doch wie wird man dann Fliegen und Reisen? SkyNews.ch zeigt, wie ein Airline-Mitarbeiter Mitte Mai mit Swiss nach Athen geflogen ist. Seine Schilderungen dürften einen Vorgeschmack der künftigen Flugregeln liefern. Ja, Reisen war definitiv schon angenehmer.

Der Abflug erfolgte mit einer A220 (CSeries) von Swiss morgens aus Zürich. Beim Check-in und Boarding gab es keine besonderen Massnahmen, ausser die Einhaltung der Abstandregeln. Das Flugzeug war zum grössten Teil ausgebucht – Sitzabstände herrschten wie in Zeiten vor dem Virus. Sämtliche Flugbegleiter trugen Gesichtsmasken – jedoch keine Handschuhe. Es wurde eine Mahlzeit serviert. Die Passagiere trugen Gesichtsmasken und ein Teil auch Handschuhe. Während des Fluges mussten sämtliche Passagiere einen persönlichen Fragebogen ausfüllen, inklusive Adresse und Telefonkontakt während des Aufenthaltes in Griechenland. Die grosse Mehrzahl der Passagiere waren Griechen.

Nach der Ankunft wurden sämtliche Passagiere in einen speziellen Warteraum geschleust, dies mit entsprechenden Abstandregelungen. Dort mussten sie ein weiteres Formular ausfüllen. Zuerst erfolgten Temperatur-Messungen. Darnach wurde bei jedem Passagier ein Corona-Virus-Test durchgeführt (Abstrich). Nachdem dies geschehen war, wurden die Passagiere durch einen speziellen Ausgang in Begleitung von Leuten des Gesundheitsamts sowie der Polizei auf einen Bus-Parkplatz geführt. Abhauen oder sonst irgendwie zu verschwinden wäre nicht möglich gewesen, so die Beobachtung des Schweizer Passagiers.

Zwei Busse fuhren dann die Passagiere ins Zentrum von Athen (Omonia Platz), wo sie in einem sauberen Hotel ihre Zimmer beziehen konnten. Diese ganze Prozedur nahm entsprechend Zeit in Anspruch (etwa acht Stunden seit dem Abflug in Zürich) – der Zimmerbezug fand um etwa 16.30 Uhr statt. In der Lobby wurden die Passagiere von einem Gesundheitsexperten informiert, dass jede Person im Zimmer bleiben müsse, bis er oder sie telefonischen Bescheid über das Resultat des Virus-Tests erhalten würden. Das Essen würde vom Hotelpersonal vor die Türe gestellt werden, um direkten Kontakt zu vermeiden.

Im Weiteren wurde informiert, dass diejenigen welche einen negativen Bescheid erhalten würden, nach Hause entlassen würden unter folgenden Auflagen: 14 Tage Haus-Quarantäne, eine Zuwiderhandlung hätte rechtliche Folgen mit Geldbussen oder gar Gefängnisstrafen. Die Behörden würden Stichproben durchführen.Sollte es Personen unter den Passagieren haben, welche positiv getestet worden würden, müssten diese im Hotel unter behördlicher Aufsicht 14 Tage in Quarantäne verbringen. Im Hotel befänden sich medizinisch ausgebildete Personen, um den Krankheitsverlauf der infizierten Personen zu überwachen, hiess es weiter.

Zur grossen Verwunderung des Schweizer Passagiers erhielt er schon kurz nach Mitternacht den erwartenden Telefonanruf. Sein Test, welcher um die Mittagszeit vorgenommen wurde, ergab ein negatives Ergebnis. Es war ihm dann freigestellt, sich sofort in das von ihm angegebene Domizil in die Quarantäne zu begeben oder, falls gewünscht, die Nacht inklusive des Frühstücks noch im Hotel zu verbringen. Der Schweizer fuhr dann mit einem Taxi in seine Wohnung, wo er seither seine geplanten zweiwöchigen Ferien verbringt – in Quarantäne.  hjb

Wie Swiss ihren Flugbetrieb im Juni wieder hochfahren will und welche wichtige Rollen die Luftfracht derzeit im Schweizer Luftverkehr spielt, das sind die Schwerpunkte der Juni-Ausgabe von SkyNews.ch, welche ab heute erhältlich ist.

Blick aus einem Airbus A220 (CSeries) von Swiss. Foto Hansjörg Bürgi