SUST: nur neun Flugunfälle im 2022

28. August 2023: Bei der Schweizerischen Sicherheitsuntersuchungsstelle SUST gingen 2022 insgesamt 1828 Meldungen von Zwischenfällen in der Luftfahrt ein. Das ist ein Rekord. Im Schiffs- und Bahnverkehr wurden 337 Zwischenfälle der SUST gemeldet. Mit nur 9 Flugunfällen und 15 schweren Vorfällen, welche untersucht werden, und total drei Todesopfern ist aber 2022 das beste Jahr für die Schweizer Luftfahrt seit 2015.

Alle Meldungen wurden im Hinblick auf das vorhandene Präventionspotential geprüft, hält die SUST im Jahresbericht fest. Für die Abschätzung der Gefährdung bei mutmasslich schweren Vorfällen, insbesondere bei Annäherungen zweier Luftfahrzeuge (Airprox), wurden in vielen Fällen zusätzliche technische Hilfsmittel beigezogen. Gestützt auf diese Vorabklärungen wurden 2022 insgesamt zehn Untersuchungen von Unfällen und 17 Untersuchungen von schweren Vorfällen eröffnet. Darunter befanden sich sechs Airprox mit hoher oder erheblicher Kollisionsgefahr. Bei 15 Zwischenfällen wurde eine ausführliche Untersuchung aufgenommen, während bei neun Ereignissen die ersten Untersuchungsergebnisse eine summarische Untersuchung nahelegten. In den übrigen Fällen sei der notwendige Untersuchungsumfang noch offen, so die SUST.

Abgeschlossen wurden im vergangenen Jahr 36 Untersuchungen. Die entsprechenden Ergebnisse wurden mit 15 Schlussberichten sowie 9 summarischen Berichten publiziert. Die Luftfahrt erfuhr im Jahr 2022 nach dem Rückgang der früheren Jahre einen markanten Aufschwung insbesondere im gewerbsmässigen Betrieb. Dies zeige sich auch in der Anzahl der gemeldeten Zwischenfälle, die gegenüber dem Jahr 2021, als 1309 Meldungen verzeichnet wurden, nun auf 1828 Meldungen zunahm, hält die SUST weiter fest.  2022 kam es zu neun Unfällen von Luftfahrzeugen, die in der Schweiz immatrikuliert sind. Dabei wurden drei Personen tödlich verletzt.

Gestützt auf den Zweck einer Untersuchung und den Auftrag, die zur Verfügung stehenden Mittel so einzusetzen, dass ein grösstmöglicher Effekt erzielt werden kann, habe der Untersuchungsdienst der SUST die pendenten Fälle überprüft und diejenigen identifiziert, bei denen sich im Verlauf der Untersuchungen gezeigt habe, dass aus verschiedenen Gründen das Präventionspotential gering sei, heisst es weiter. Dabei wurden 24 Fälle eruiert, in denen die Untersuchung eingestellt wurde damit die Anforderung eines effektiven und zweckgebundenen Einsatzes der Mittel erfüllt werden könne.        hjb

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