Swiss fliegt wieder alle A320-Oldies
30. Dezember 2023: Eigentlich wollte Swiss einige ihrer betagten Airbus A320 nach dem „Corona-Storage“ in Amman nicht mehr in Betrieb nehmen, doch die Triebwerksprobleme bei den neuen A320neo haben ihr einen Strich durch die Rechnung gemacht: Seit dem 19. Dezember setzt Swiss mit der HB-IJO auch ihren letzten und zehnten A320-Oldie wieder ein.
Sie sind alle zwischen 26 und 27 Jahre alt und wurden 1996 und 1997 an die damalige Swissair ausgeliefert: die zehn Airbusse der A320er-Serie mit den Registrationen HB-I.., welche Swiss heute noch fliegt. Am 19. Dezember 2023 nahm Swiss mit der HB-IJO die letzte in Amman abgestellte A320 wieder in Betrieb. Eigentlich hätten nicht mehr alle dieser A320-Oldies nach dem coronabedingten Langzeitparking in der Wüste von Jordanien wieder bei Swiss fliegen sollen. Doch die Probleme mit der Geared-Turbo-Fan-Triebwerken von Pratt & Whitney lassen derzeit zwei der neuen A320neo (HB-JDB und HB-JDE) am Boden stehen. Deshalb ist Swiss – wie viele andere Betreiber von A320neo – auf die alten A320 angewiesen.
Die A320-200 HB-IJO wurde werksneu im April 1997 an Swissair ausgeliefert. 2002 übernahm Swiss diesen Airbus und setzt ihn seither als 180-plätzer ein. 2015 erhielt er die „Star Alliance“-Bemalung. Nach Ausbruch der Corona-Pandemie war die „Juliett Oscar“ ab dem 20. März 2020 bis am 9. Juli 2020 zuerst in Dübendorf geparkt. Gute zwei Monate später wurde sie nach Amman überflogen, wo Swiss total 25 Flugzeuge bei ihrem Maintenance Partner Joramco ins Langzeitparking versetzte (siehe auch SkyNews.ch 01/23). Nach mehr als drei Jahren oder 1180 Tagen in der Wüste hob die HB-IJO ab und flog am 17. Dezember nach Zürich. Zwei Tage später ging diese A320 wieder in den Linieneinsatz, wie Swiss mitteilte. Die HB-IJO hat in ihren mehr als 26 Jahren im Linienbetrieb bis am 19. Dezember 2023 total 63’596 Flugstunden und 45’042 Starts und Landungen absolviert.
Unter der Führung eigener Spezialisten in Zusammenarbeit mit dem Wartungsbetrieb Joramco wurden in Amman sämtliche Swiss-Flugzeuge untersucht. Zudem wurden regelmässig die Hydrauliksysteme durchgespült und die Funktion der Triebwerke überprüft. Das warme und trockene Klima in Jordanien sei für das längere Parkieren von Flugzeugen besonders geeignet, da die geringe Luftfeuchtigkeit die metallenen Flugzeugteile bestmöglich vor Rost schützte, teilt Swiss weiter mit. Claus Bauer, Technikchef von Swiss, sagt: «Wir freuen uns sehr, dass wir das letzte verbleibende Flugzeug ebenfalls erfolgreich in den Betrieb zurückführen konnten und unsere Flotte nun wieder komplett ist.“ Hansjörg Bürgi