Skyguide-Bilanz 2021: Luftverkehr blieb halbiert

01. März 2021: Die Corona-Pandemie hat die Bilanz der Schweizer Flugsicherung Skyguide im letzten Jahr weiter stark belastet. Zwar wurde ab Frühsommer  eine Erholung des Luftverkehrsaufkommens beobachtet, doch das Verkehrsvolumen lag über das ganze Jahr gesehen im Vergleich zu 2019 fast 50 Prozent tiefer. Das hatte natürlich auch finanzielle Folgen: Skyguide muss 2021 mit einem Verlust von 119,7 Millionen Schweizer Franken abschliessen.

Im gesamten Berichtsjahr führte und überwachte Skyguide 690’275 Flüge nach Instrumentenflugregeln (IFR). Das waren 29,7 Prozent mehr IFR-Flüge als 2020, dennoch lag das Verkehrsvolumen 2021 mit minus 47,1 Prozent (im ersten Halbjahr -67,8 Prozent) weiterhin deutlich unterhalb der Vergleichswerte von 2019. Impfungen, international koordinierte Zertifikate und entsprechende Anpassungen bei den Pandemie-bedingten Vorsichtsmassnahmen führten ab Frühsommer 2021 zu steigenden Verkehrszahlen. 99,2 Prozent der Flüge konnten dabei ohne Verspätung abgewickelt werden. Skyguide zählte 263’755 IFR-An- und Abflüge im von ihr kontrollierten Luftraum. Während das gesamte Verkehrsvolumen gegenüber 2020 um knapp 30 Prozent zugenommen hat, haben die IFR-Transit-Flüge über die Schweiz mit 37,3 Prozent stärker zugenommen. Auffallend in der Skyguide-Statistik ist auch, die sehr unterschiedliche Entwicklung der Flugbewegungen in verschiedenen Marktsegmenten. Während der Rückgang im Vergleich zu 2019 bei den traditionellen Fluggesellschaften am stärksten ist, haben Charterflüge beinahe wieder das Vorkrisenniveau erreicht, Business Aviation und der Frachtverkehr weisen sogar höhere Zahlen aus als 2019. Auch alle von Skyguide betreuten Regionalflughäfen in der Schweiz haben 2021 höhere Verkehrszahlen verzeichnet als im Vorjahr.

Bei einem auf auf 348,8 Millionen Schweizer Franken gestiegenen Betriebsertrag (Vorjahr: 280,5 Millionen) resultierte für Skyguide 2021 ein Verlust von 119,7 Millionen Franken, der Vorjahresverlust hat 164,6 Millionen Franken betragen. Durch die von Skyguide eingeleiteten Sparmassnahmen sowie ein Darlehen des Bundes in der Höhe von 250 Millionen für das vergangene Jahr konnte die Flugsicherung ihre Services und Mandate als kritische Infrastruktur des Landes vollumfänglich erfüllen, wie Skyguide schreibt.

Skyguide betreibt im Auftrag der Schweizer Luftwaffe auch die militärische Flugsicherung und hat im letzten Jahr 89’491 militärische Flüge betreut (2020: 91’803). 219 mal kam Skyguide bei der Führung von Live- oder Hot Missionen zum Einsatz. Sie konnte im Berichtsjahr alle Missionen von der Einsatzzentrale (ADDC) und den militärisch genutzten Flugplätzen aus sicherstellen. Die Pandemie hatte weiterhin keine Auswirkungen auf die Trainingsflüge und Einsätze der Schweizer Luftwaffe sowie auf die Einsatzfähigkeit der militärischen Flugsicherung.

Trotz des erneut enttäuschenden Geschäftsjahres 2021 ist Alex Bristol, CEO von Skyguide, für die Zukunft optimistisch: “Die durch Skyguide getroffenen Massnahmen, die Lockerung der Corona-Restriktionen in Europa sowie die Verkehrsprognosen für die nächsten Monate lassen auf eine weitere Erholung des Luftverkehrs hoffen. Dadurch könnte auch eine baldige finanzielle Entlastung eintreten.” Walter T. Vogel, Verwaltungsratspräsident von Skyguide, würdigt die Zusammenarbeit mit und die Unterstützung durch den Bund: “Während der Pandemie hat der Bund den Luftfahrt-Sektor entscheidend unterstützt. Damit unterstreicht er die grundlegende Rolle der Luftfahrt für die Wirtschaft und die Versorgung der Schweiz insbesondere in Krisenzeiten.” pd / eb  www.skyguide.ch

Der ausführliche Skyguide-Jahresbericht 2021 als PDF:

Skyguide_AnnualReport2021_D