Swiss zählt Passagiere mit KI und der Flughafen Zürich lässt Roboter putzen

15. Dezember 2023: Willkommen in der neuen Zeit der künstlichen Intelligenz (KI). Vergangene Woche haben Swiss und der Flughafen Zürich ihre neusten diesbezüglichen Errungenschaften bekannt gemacht: Swiss zählt ihre Passagiere an Bord ihrer Flugzeuge ab 2024 mit KI und der Flughafen Zürich hat die ersten beiden Reinigungsroboter in Betrieb genommen.

Nach dem erfolgreichen Abschluss der dreimonatigen Testphase, während der die einsteigenden Passagiere durch die KI gezählt wurden, ersetzt Swiss ab 2024  den manuellen Zählvorgang der Passagiere durch einen auf künstlicher Intelligenz basierenden digitalen Prozess. Die Einführung ist für das dritte Quartal 2024 auf der Kurzstrecke und für das vierte Quartal 2024 auf der Langstrecke geplant. Dabei setzt die Airline auf die bewährte IT-Lösung des Berliner Start-up- Unternehmens Vion AI GmbH. Durch das neue Verfahren werde das Boarding schneller und effizienter, wodurch sich der Reisekomfort erhöhe und die Besatzungen entlastet würden, teilt Swiss weiter mit.

Oliver Buchhofer, Head of Operations bei Swiss, sagt: «Mit der Einführung einer digitalen Lösung für die Passagierzählung machen wir einen weiteren wichtigen Schritt in Richtung Zukunft. Dieser bringt viele Vorteile mit sich: Durch den Einsatz von künstlicher Intelligenz kann Swiss das Boarding schneller und effizienter gestalten. Dies wiederum führt zu kürzeren Wartezeiten und damit zu einem verbesserten Reiseerlebnis für unsere Fluggäste. Gleichzeitig werden unsere Kabinenmitarbeitende entlastet. Darüber hinaus lassen sich durch die digitale Lösung Unregelmässigkeiten ausschliessen, wie sie bei traditionellen Zählweisen vorkommen können, wodurch sich zusätzlich die Sicherheitsmarge erhöht.»

In den nächsten Monaten werden Swiss und Vion AI die getestete Software weiterentwickeln und dazu erneut Kameras auf ausgewählten Flügen einsetzen. Während dieser Übergangszeit führen die Besatzungen weiterhin eine ergänzende manuelle Passagierzählung durch. Swiss legt eigenen Angaben zufolge grössten Wert auf Datensicherheit und -schutz. Die Aufnahmen würden gemäss den strengen europäischen und Schweizer Datenschutzvorgaben verarbeitet und anschliessend gelöscht. Die erfassten Daten würden ausschliesslich für die Passagierzählung verwendet, ohne eine Identifikation von Einzelpersonen vorzunehmen. Zudem erfolgten die Bildaufnahmen ausschliesslich im unmittelbaren Bereich der Flugzeugtür, weitere Aufzeichnungen, wie beispielsweise Tonaufnahmen, seien nicht vorgesehen, teilt Swiss weiter mit.

Wenn Swiss-Passagiere am Flughafen Zürich einchecken oder Einkaufen, dann begegnen ihnen seit Mitte Dezember vielleicht die beiden Roboter «Zulu» und«Charlie», denn sie sind in den Check-in-Bereichen sowie im Airport Shopping anzutreffen. Sie werden von der Gebäudereinigung zum Reinigen von grossen Flächen eingesetzt und um Erkenntnisse zu gewinnen, wie sie das Reinigungspersonal unterstützen und mit Menschen interagieren können. Wer die beiden sehe, dürfe sie gerne ansprechen, teilt die Flughafen Zürich AG mit. Sie ergänzt das rund 300-köpfige Gebäudereinigungs-Team zu Testzwecken um die beiden Roboter. Durch deren Einsatz würden Mitarbeitende von der Reinigung von grossen Flächen entlastet und so Freiraum für Aufgaben, die mehr manuelle Fähigkeiten erfordern, erhalten, teilt die FZAG mit. Zudem will sie testen, wie das Zusammenspiel von Robotertechnologie und Mitarbeitenden funktioniert und sie befähigen, diese Technologie zu nutzen.

Die beiden Roboter tragen die Namen «Zulu» und «Charlie» – aus dem Fliegeralphabet – und können nicht nur Flächen sauber reinigen. Sie können auch mit den Passagieren interagieren. Scannt man den QR-Code auf dem Gerät, können Fragen ausgewählt werden, die der Roboter beantworten wird.  „Zulu“ und „Charlie“ verfügen über diverse Sensoren. Diese können Umrisse erkennen, erstellen jedoch kein Videomaterial. Die Testphase der Geräte laufe bis sicher Mitte Februar, so die FZAG. Die Roboter sind autonom unterwegs und werden nach einer kurzen Anfangsphase alleine auf den Flächen reinigen.  hjb

Wir unterhielten uns kurz mit Zulu, allerdings ohne den QR-Code zu scannen: