Swissport sichert sich neuen Swiss-Vertrag
21. Dezember 2020: Die durch die Corona-Krise stark angeschlagene Abfertigungsgesellschaft Swissport scheint den Neustart geschafft zu haben: Heute verkündet sie den Abschluss eines langfristen Vertrages mit der Lufthansa Group. Swiss ihrerseits teilt mit, dass der per Ende 2020 auslaufende Vertrag mit Swissport um sieben Jahre verlängert werde.
Die zur chinesischen HNA Group gehörende Swissport kämpfte wegen den finanziellen Problemen ihres Eigentümers bereits vor der Corona-Krise mit grossen Herausforderungen. Doch unter der Leitung des langjährigen Firmenchefs Eric Born konnten in den vergangenen Monaten neue, private Investoren gefunden werden, welche an die strategische Bedeutung der traditionsreichen, ehemaligen Swissair-Abfertigungsgesellschaft glauben. Gemäss einem Beitrag in der «NZZ am Sonntag» hat Eric Born die Chefs von HNA überzeugen können, einer einvernehmlichen Lösung zuzustimmen, wobei sie ihre Stimmrechte verlieren. Analysten schätzen, dass HNA mit dem Swissport-Engagement rund zwei Milliarden Euro verloren hat. Die neuen Swissport-Besitzer haben gemäss NZZaS Anleihen in der Höhe von 1,4 Milliarden Euro in Eigenkapital umgewandelt und zusätzlich 500 Millionen Euro an frischen Mittel eingeschossen. Damit ist der Neustart bei Swissport möglich gewesen.
Und die Branche scheint an eine Zukunft für Swissport zu glauben, wie der neue Vertrag mit der Lufthansa Group zeigt. Er umfasst die Passagierabfertigung und das Airport Ramp Handling für Lufthansa, Swiss, Austrian Airlines und Edelweiss Air an den Flughäfen Zürich, Genf und Basel für die nächsten sieben Jahre, vom 1. Januar 2021 bis zum 31. Dezember 2027. Diese Vertragserneuerung erfolgt nach der erst kürzlich getroffenen Vereinbarung zur Übernahme des Bodenservicegeschäfts von Qantas an den drei australischen Flughäfen in Sydney, Melbourne und Canberra. Da die Fluggesellschaften sich auf die Zeit nach Covid-19 vorbereiten, suchten sie nach verlässlichen Partnern, und Swissport biete ihnen diese Sicherheit, wird weiter mitgeteilt. Das Unternehmen befinde sich in der Schlussphase der finanziellen Umstrukturierung und werde mit einer gestärkten Bilanz aus der Krise hervorgehen, wobei die Besitzverhältnisse auf eine Gruppe neuer Aktionäre übertragen werde, so Swissport weiter.
2019 machte das Volumen von Swiss rund zwei Drittel aller von Swissport am Flughafen Zürich abgefertigten Flüge aus. „Grosse Fluggesellschaften vertrauen auf Swissport, während sie für die Zeit nach der Covid-Krise planen und sich auf eine Erholung und das Hochfahren des Betriebs im Jahr 2021 vorbereiten“, sagt Willy Ruf, Senior Vice President, Central & Eastern Europe von Swissport. „Wir sind erfreut, dass wir das Vertrauen der Lufthansa Group erneut gewonnen haben und sind hoch motiviert, die Arbeit aufzunehmen und Swiss bei der reibungslosen Rückkehr zu einem höheren Verkehrsaufkommen zu unterstützen.“ Swissport ist seit dem Erstflug der Swiss im 2002 für die Passagierabfertigung und das Ramp Handling in der Schweiz zuständig. Christoph Casparis, Leiter Ground Operations von Swiss: „Wir freuen uns, die seit vielen Jahren bewährte Partnerschaft mit Swissport in den kommenden Jahren weiterführen zu können.“ hjb