Vor 30 Jahren: letzter Hunter-Flug in Dübendorf
16. Dezember 2024: Heute vor 30 Jahren, am 16. Dezember 1994, fanden die letzten Flüge des Hawker Hunter unter dem Hoheitszeichen der Schweizer Luftwaffe statt – ebenfalls bei strahlendem Sonnenschein. Auf der Querpiste in Dübendorf, dort, wo jahrzehntelang der Flugbetrieb mit Hunter stattgefunden hatte, standen zwei Maschinen für die Dernière bereit: Der Hunter Mk. 58 J-4001 sowie der Doppelsitzer Hunter T Mk. 68 J-4204.
Brigadier Christophe Keckeis (1945-2020), damals Kommandant der Fliegerbrigade 31 und der spätere erste Chef der Armee, sowie Oberstleutnant Markus Gygax nahmen Platz im Cockpit des Doppelsitzers. Major Koni Brändli, dem Chef der Hunter-Flotte, kam die Ehre zu, den Einsitzer J-4001 zum letzten Mal zu steuern. Diese Maschine wurde als erster Hunter am 3. April 1958 von Hans Häfliger von England in die Schweiz überflogen und neun Tage später von der Luftwaffe übernommen. Der Doppelsitzer kam am 10. März 1976 in den Dienst.
Koni Brändli flog in Begleitung von acht weiteren Hunter, die von anderen Flugplätzen aus gestartet waren, über die Schweiz. Dann drehte er über dem Flugplatz Dübendorf einige Loopings und setzte unter der Beobachtung von zahlreichen Zuschauern zur allerletzten Landung an. Anschliessend rollte die Maschine mit dem Abzeichen der Fliegerstaffel 20 direkt zum Fliegermuseum. Triebwerk abstellen, Helm ab, Gurten lösen. Das war`s, damit ging die fast vier Jahrzehnte dauernde Ära dieses formschönen Kampflugzeugs in eidgenössischen Diensten zu Ende. Vor dem Flieger- und Flabmuseum wurde der J-4001 vom damaligen Konservator Toni Bernhard während einer Feierstunde und symbolisch mit der Übergabe der Bordakten in Empfang genommen.
Dank der Initiative von ungezählten Helferinnen und Helfern überdauerten einige Exemplare des Hunters am Schweizer Himmel fast bis auf den heutigen Tag. Somit kamen die Hunter unter privater Flagge auf eine zivile Einsatzzeit von rund 30 Jahren, also annähernd an die Dienstzeit dieses Kampfjets bei der Schweizer Luftwaffe, die 36 Jahre und sieben Monate betrug. Peter Brotschi

Flottenchef Koni Brändli entfernte zum letzten Mal die Schleudersitz-Sicherung an einem Hunter am 16. Dezember 1994. Zuvor hatte er dies rund 3500-mal getan. Foto Peter Brotschi

Nach dem Flug wurde die J-4001 dem Flieger- und Flabmuseum übergeben: Von links Toni Bernhard, Markus Gygax, Christophe Keckeis und Koni Brändli. Foto Peter Brotschi