Genève Aéroport heizt und kühlt mit Seewasser
Der Genfer Flughafen hat am 8. November den Anschluss an das thermoökologische Netzwerk der Services Industriels de Genève (SIG) Genilac besiegelt. Mit diesem Projekt startet der für 2025 geplante Austritt aus fossilen Energieträgern für das Heizen und Kühlen aller Gebäude der Flughafenplattform. Durch diese Partnerschaft kann Genève Aéroport seine Treibhausgasemissionen reduzieren.
Genève Aéroport hat sich verpflichtet, bis 2025 seine gesamte Infrastruktur zu 100 Prozent mit erneuerbarer Energie zu versorgen. Deshalb wird der Genfer Flughafen in den kommenden 30 Jahren die Energieversorgung über das thermoökologische Netzwerk von SIG nutzen. Für die Zusammenarbeit mit GeniLac investiert der Flughafen etwa 80 Millionen Franken in die Wärmekraftwerke und –netze. Bereits 2023 werden die Gebäude durch das Wasser des Genfersees erwärmt und gekühlt werden können. GeniLac, die innovative thermische Lösung, wurde von SIG entwickelt. Das Wasser des Genfersees wird aus 45 Meter Tiefe bei einer Durchschnittstemperatur von sieben Grad gepumpt. Durch unterirdische Leitungen gelangt es zu den angeschlossenen Gebäuden, die es im Sommer kühlen wird. Im Winter dient das System mittels Wärmepumpen zum Heizen.
Für die Umsetzung dieser Lösung beginnt Genève Aéroport im Sommer 2020 mit dem Bau eines Wärmekraftwerks. Auf einer Fläche von 1900 Quadratmetern werden hochleistungsfähige Wärmepumpen installiert, die für die Erwärmung des Flughafens sorgen werden. Die überschüssige Wärme, die von den Wärmepumpen von Genève Aéroport produziert wird, fliesst ins SIG-Netz zurück. Durch den Anschluss an GeniLac kann sich der Flughafen von der aus den 1970er-Jahren stammenden Heizölanlage, die zwei Millionen Liter Heizöl pro Jahr verbrauchte, verabschieden. Max Fankhauser