Neue Gepäcksortieranlage für Genfer Flughafen

Am Genève Aéroport legten der Genfer Staatsrat für Infrastruktur Serge Dal Busco, Genève Aéroport Verwaltungsratspräsidentin Corine Moinat und Flughafengeneraldirektor André Schneider am 26.September den  Grundstein für ein neues, leistungsfähiges  Gepäcksortierzentrum.

Die heutige Gepäcksortieranlage – oder Tri-Bagages  – stammt aus den neunziger Jahren und stösst zunehmend an ihre Kapazitätsgrenzen. Ausserdem führt die Überalterung der Anlagen vermehrt zu Wartungsproblemen und Pannen. Die aktuelle Anlage befindet sich im Erdgeschoss des GVA Center (ehemals Centre Swissair) und hat eine Kapazität von etwa 2750 Gepäckstücken pro Stunde. Eine zweite, kleinere Gepäcksortierung befindet sich auf der Westseite des Terminals und wird ausschliesslich für Easyjet Flüge verwendet und bewältigt etwa 30 Prozent des Gepäckvolumens.

Mit dem neuen Gepäcksortierungszentrum sollen beide Sortieranlagen vereint werden und eine Kapazität von 5200 Gepäckstücken pro Stunde haben. Die neue Anlage soll Ende 2022 in Betrieb genommen werden. Bis zu diesem Datum muss Genève Aéroport auch die neuen Normen der europäischen Sicherheitsvorschriften erfüllen, indem er sich mit Gepäckscannern der neuesten 3D-Generation ausstattet. Die heutigen 2D-Geräte genügen ab September 2022 den Anforderungen zur Durchleuchtung des aufgegebenen Gepäcks nicht mehr.

Der Flughafen investiert daher 270 Millionen Franken in die neue Anlage, die zum grössten Teil zwischen dem Terminal und dem heutigen Gepäcksortierungszentrum (GVA Center) zu liegen kommt. Das neue System wird neue Funktionen wie Early Bag Storage (EBS) beinhalten, um im Voraus eingechecktes Gepäck zu lagern. Dazu wurde ein 225 Meter langer Tunnel ausgehoben, der sich neun Meter unter dem Tarmac befindet. Das Baggage Reconciliation System (OCR), das zur Echtzeitverfolgung des aufgegebenen Gepäcks dient, wird ebenfalls auf den neuesten Stand gebracht und soll den Anteil an nicht erkanntem Gepäck verringern.

Die Schwierigkeit dieses am 8.April 2019 gestarteten Projektes besteht darin, dass der laufende Betrieb nicht gestört oder unterbrochen werden darf. Deshalb werden die gegenwärtigen Gepäckbänder, die vorwiegend überirdisch angelegt sind, durch unterirdische von insgesamt 13,5 Kilometer Länge ersetzt.

Die neuen Anlagen und Bauten wurden nach einem globalen Energiekonzept ausgearbeitet, das nach dem Anschluss an Genilac 90 Prozent des Wärmebedarfs deckt. Ausserdem werden 100 Erdwärmesonden sowie 1100 Quadratmeter Solarmodule und 7‘718 Quadratmeter Gründächer installiert. Max Fankhauser     www.gva.ch

 

Staatsrat Serge Dal Busco, VR Präsidentin Corine Moinat und Flughafendirektor André Schneider (von links) legen den Grundstein für das neue Gepäcksortierungszentrum. Foto Max Fankhauser

Die Grossbaustelle für die neue Gepäcksortieranlage darf den laufenden Betrieb nicht stören. Foto Max Fankhauser

So soll die zukünftige „Tri-Bagages“ aussehen. Grafik Geneva Airport