Swiss WorldCargo preist SAF ab 2025 ein

24. September 2024: Ab dem 1. Januar 2025 wird Swiss WorldCargo die steigenden Kosten für Sustainable Aviation Fuel (SAF) aufgrund von regulatorischen Umweltauflagen in den Preisindex des bestehenden Luftfrachtzuschlags (Airfreight Surcharge, ASC) einbeziehen. Wie die Frachtabteilung der Swiss weiter mitteilt, gelte ab 2025 gilt für Abflüge aus Ländern der Europäischen Union (EU) eine gesetzliche SAF-Beimischungsquote von zunächst zwei Prozent. Auch Länder ausserhalb der EU planen die Einführung verpflichtender SAF-Beimischungen oder hätten diese bereits eingeführt, heisst es weiter.

 

Der ASC wurde2015 eingeführt. Es handle sich um einen kombinierten Zuschlag zur Deckung steigender Kosten, die sich der Kontrolle von Swiss WorldCargo entziehen, teilt diese weiter mit. Bisher waren dies vor allem steigende Preise für Treibstoff, Devisen, Luftverkehrskontrolle und Sicherheit. Das Berechnungssystem für diesen Zuschlag beruht auf einem flexiblen und fairen System, das wie folgt funktioniert: Swiss WorldCargo überwacht die Entwicklung der Mehrkosten für den ASC anhand eines standardisierten Indexberechnungssystems. Wenn die indexierten Kosten eine Anpassung des ASC nach oben oder unten rechtfertigen, kann der Frachttransporteur entscheiden, den ASC-Satz anzupassen. Der ASC wird auf den Nettopreis jeder Sendung aufgeschlagen.

 

In einigen Ländern seien Zuschläge aufgrund von Vorschriften nicht oder nur auf bestimmte Weise zulässig, hält Swiss WorldCargo weiter fest. Darüber hinaus würden marktspezifische Anforderungen berücksichtigt, um ein ausgewogenes Verhältnis zwischen ASC und Nettotarifen zu gewährleisten. Dies könne zu unterschiedlichen länderspezifischen Zuschlagshöhen führen. Als führende internationale Frachtfluggesellschaft sei es ihre Aufgabe, globale Geschäfte zu ermöglichen und Volkswirtschaften und Märkte auf nachhaltigere Weise zu verbinden, so Swiss WorldCargo weiter. Gemeinsam mit der Lufthansa Group hat sich Swiss WorldCargo ambitionierte Klimaschutzziele gesetzt. Swiss und Swiss WorldCargo wollen bis 2050 eine neutrale CO2-Bilanz erreichen und die Netto-CO2-Emissionen des Unternehmens bis 2030 im Vergleich zu 2019 halbieren. Um diese Ziele zu erreichen, setzt das Unternehmen vor allem auf Investitionen in eine innovative und nachhaltige Flotte, die kontinuierliche Optimierung des Flugbetriebs und den Einsatz von SAF im Rahmen des Zusatzdienstes „Green Choice“, um den Frachttransport nachhaltiger zu gestalten und so einen wirksamen Klimaschutz zu erreichen.

 

Der Add-on Service „Green Choice“ ermöglicht es Kunden, ihre Sendungen mit Swiss WorldCargo nachhaltiger zu transportieren, indem sie SAF mit hochwertigen Klimaschutzprojekten kombinieren und diese Investition mit Emissionsminderungszertifikaten dokumentieren. SAF sei eine Schlüsseltechnologie für nachhaltigeres Fliegen und essenziell für die Energiewende in der Luftfahrt, hält Swiss WorldCargo weiter fest. Allerdings könne die Luftfahrtindustrie einen wettbewerbsfähigen SAF-Markt nicht allein vorantreiben. Eine signifikante Steigerung des SAF-Einsatzes sei nur möglich, wenn die Liefermengen und die Verfügbarkeit so schnell wie möglich deutlich steigen und die Preise entsprechend sinken. Biogene SAF sind derzeit nur in geringen Mengen verfügbar und drei- bis fünfmal teurer als fossiler Treibstoff. Eine gezielte politische Strategie sei erforderlich, damit Unternehmen und Fluggesellschaften die Mengen für die Beimischungsquoten und darüber hinaus erreichen können, so Swiss WorldCargo.

 

Die einzelnen Flüge werden nicht mit reinem SAF betankt. Als so genannter „Drop-in“-Kraftstoff ist SAF mit fossilem Kerosin kompatibel und kann diesem einfach beigemischt werden. Vor dem Transport zum Flughafen wird SAF mit fossilem Flugbenzin gemischt und dann in die Flughafeninfrastruktur eingespeist. Die Lufthansa Group stellt sicher, dass die zum Ausgleich der individuellen CO2-Emissionen benötigte Menge an SAF innerhalb von sechs Monaten nach dem Kauf in den Flugbetrieb der Lufthansa Group eingespeist wird. SAF aus biogenen Reststoffen habe über den gesamten Lebenszyklus eine um rund 80 Prozent geringere CO2-Bilanz als herkömmliches Kerosin aus fossilem Rohöl, hält Swiss WorldCargo weiter fest.  hjb

 

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