Diese Woche fliegen die Super Hornets

Am letzten Donnerstag sind zwei F/A-18F Super Hornets der US Navy auf dem Militärflugplatz Payerne eingetroffen. Die Boeing Super Hornet werden diese Woche im Rahmen der Flug- und Bodenerprobung für eine neues Kampfflugzeug für die Schweizer Luftwaffe umfangreichen Tests unterzogen.

Dem Flug über den Atlantik folgte für die beiden doppelsitzigen F/A-18F ein Nachtstopp im schottischen Prestwick. Begleitet wurden die beiden Kampfflugzeuge der US Navy dabei von einem KDC-10 Tanker der privaten Firma Omega Aerial Refueling Services, der ebenfalls in Payerne landete. Noch am Donnerstag waren die Super Hornets auf ihrem «Familiarisierungsflug» über der Schweiz zu sehen. Bei diesem Flug verschaffen sich die ausländischen Piloten einen Überblick über einige Besonderheiten des Fliegens über der Schweiz und steuern mögliche Ausweichflugplätze an. Diese Woche steht nun das eigentliche Testprogramm mit acht definierten Missionen auf dem Programm.

Bei der letzten Kampfflugzeug-Evaluation in der Schweiz, bei der schlussendlich der Gripen E ausgewählt wurde, zog Boeing seine Super Hornet frühzeitig aus dem Rennen zurück und verabschiedete sich noch vor der Flugerprobung in der Schweiz aus dem Wettbewerb.

Obwohl sich die F/A-18E/F Super Hornet und die in der Schweiz im Einsatz stehenden «klassischen» F/A-18C/D äusserlich sehr ähnlich sehen, ist die Super Hornet ein weitgehend neu konstruiertes Flugzeug, das 1995 zum Erstflug abhob und seit 2001 bei der US Navy im Einsatz steht. Dort hat sie zuerst insbesondere die F-14 Tomcat ersetzt hat. Die F/A-18E/F Super Hornet ist rund 30 Prozent grösser als die Hornet und verfügt in der aktuellen Produktionsvariante über eine Reihe moderner Sensoren wie das APG-79 Radar mit elektronischer Strahlschwenkung (AESA). Obwohl die Super Hornet nicht so aussieht, wie sich viele einen Stealth-Fighter vorstellen, wurde bei der Konstruktion viel Wert auf eine Reduktion der Radarrückstrahlfläche (Radar Cross Section – RCS) gelegt.

Sollte sich die Schweiz für die Beschaffung von Super Hornets entscheiden, würde die Block-III-Version im Vordergrund stehen. Diese jüngst auch von der US Navy bestellte Version bringt Verbesserungen wie ein neues Darstellungssystem für das Cockpit, ein Infrarotsensor (IRST) der neusten Generation und eine verstärkte Flugzeugzelle für 9000 Flugstunden mit sich. Eugen Bürgler

Obwohl rund 30 Prozent grösser, passen die Super Hornets offensichtlich in die Flugzeugboxen in Payerne. Foto VBS

Die KDC-10 N974VV von Omega Air Refueling Services schwebte am 25. April in Payerne ein. Foto VBS

Diese Woche sind für die Super Hornets acht Missionen mit insgesamt 17 Starts und Landungen vorgesehen. Foto VBS

Die beiden Super Hornets bei ihrer Ankunft in Payerne. Ein Unterscheidungsmerkmal gegenüber den F/A-18C/D sind die eckigen Lufteinlässe. Foto VBS

Bernhard Berset, Air2030 Teilprojektleiter Erprobung und selber Testpilot, begrüsste die Piloten bei der Ankunft in der Schweiz. Foto VBS