Der russische Stealth-Fighter Sukhoi Su-57. Auf der MAKS 2019 wurde erstmals die Exportversion Su-57E vorgestellt. Foto MAKS Aerosalon

Russland zeigt auf der MAKS Muskeln

Der russische Präsident Vladimir Putin hat am 27. August die Luftfahrtmesse MAKS 2019 in Moskau eröffnet, das Schaufenster der russischen Luft- und Raumfahrtindustrie. Aufsehen erregten die Su-57, die MS-21 und Putins Gast, der Präsident des NATO-Staates Türkei, Recep Tayyip Erdogan.

Der russische Präsident hat seinen Gast aus der Türkei offensichtlich umworben und mit ihm während mehrerer Stunden verschiedene Produkte auf dem Moskauer Ausstellungsgelände besucht. Teil des Rundganges war ein grosses Display russischer Air Power inklusive einer Demonstration mit vier Sukhoi Su-57, dem neuen russischen Stealth-Kampfflugzeug. Medienbilder dokumentieren, wie darauf Erdogan flankiert von Putin das neuste russische Kampfflugzeug gezeigt wird.

Diese Charme-Offensive des russischen Präsidenten kommt rund einen Monat nachdem die USA den (NATO-Partner) Türkei aus dem F-35-Programm ausgeschlossen haben, weil die Türkei das russische Luftabwehrsystem S-400 Triumph beschafft hat. Präsident Putin sagte später zur russischen Nachrichtenagentur TASS, dass er mit Präsident Erdogan über Kooperationen bezüglich Sukhoi Su-35 und sogar über eine Zusammenarbeit bei der Su-57 gesprochen habe.

Auf ziviler Seite war das Airshow-Debut der Irkut MS-21 das Highlight der Show. Irkut schickte drei Exemplare der MS-21 zur MAKS, wobei ein Exemplar des neuen russischen Narrowbody-Airliners auch Teil des Flugprogramms war. Zertifiziert ist die MS-21 noch nicht und es wurden auf der MAKS auch keine offiziellen Angaben dazu gemacht, wann das der Fall sein soll. Russland will die MC-21, die mit Pratt & Whitney PW1400G-JM Triebwerken ausgerüstet ist, als Alternative zu Airbus A320 und Boeing 737 positionieren. Bisher sind laut Irkut 175 Exemplare fest bestellt. Auch die MS-21 hat der türkische Präsident ausgiebig begutachtet. Nach dem unversöhnlichen Ende der F-35-Partnerschaft hatte Erdogan angekündigt, türkische Bestellungen für über 100 Boeing-Jets stornieren zu wollen.

Ilyushin gab auf der Messe bekannt, eine Antonov An-124 mit russischen Komponenten zu lancieren, damit diese noch lange im Einsatz bleiben können. Nach dem Konflikt zwischen Russland und der Ukraine, der Heimat von Antonov, ist es bezüglich Unterhalt der An-124 verschiedentlich zu Konflikten gekommen.

Neben den Lokalmatadoren zeigten auch westliche Firmen wie Airbus, Boeing oder Embraer Präsenz auf der MAKS 2019. Zu sehen gab es mit der Werksmaschine HB-VVV auch einen Pilatus PC-24. Der neue Pilatus-Jet war laut dem russischen Pilatus-Händler Nesterov Aviation auch für das Flugprogramm und eine anschliessende Demo-Tour in Russland vorgesehen. Eugen Bürgler

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