Upgrade verzögert F-35-Auslieferungsplan
09. August 2023: Das Kampfflugzeug F-35 erhält mit dem «Technical Refresh» (TR-3) eine neue Konfiguration, die den Stealth-Fighter noch leistungsfähiger macht. Das Hardware- und Software-Paket befindet sich momentan in der Flugerprobung. Diese dauert jedoch etwas länger als ursprünglich geplant. Das US-Verteidigungsministerium will aber keine neuen F-35 auf dem TR-3 Standard übernehmen, bevor die Erprobung abgeschlossen ist. Das sorgt dafür, dass Lockheed Martin die für das laufende Jahr geplanten Auslieferungszahlen nicht ganz erreichen wird.
Die TR-3 Konfiguration des F-35 umfasst ein Paket von Hardware- und Software-Verbesserungen der Computer-Prozessoren, die den F-35 zu einer noch leistungsfähigeren Daten-Plattform machen. Einsatzrelevante Daten sollen mit 5G-Geschwindigkeit aufgenommen und übermittelt werden können. Das Computer-Upgrade dient wiederum als Basis für die Fähigkeitserweiterungen, die der auch von der Schweiz bestellte Block-4-Standard bringen wird. Der Block-4-Standard umfasst insbesondere bessere Sensorleistungen, mehr und leistungsfähigere Waffen und erweiterte Kommunikations- und Netzwerkeigenschaften, die nur eingeführt werden können, wenn der F-35 über die verbesserte Computer-Power des TR-3-Standards verfügt. Lockheed Martin muss im Zertifizierungsprozess des TR-3-Paketes einige Verzögerungen hinnehmen. Das US-Verteidigungsministerium rechnet damit, dass die TR-3-Flugerprobung und Zertifizierung frühestens im Dezember abgeschlossen wird, möglicherweise aber auch erst in den ersten Monaten 2024.
Gebaut werden die F-35 mit den TR-3-Hardware aber bereits. Noch in diesem Jahr rollen sie von der Produktionslinie, ebenso wie der erste F-35A für die belgische Luftwaffe. Aber weder Belgien noch die USA wollen F-35 der neusten Version übernehmen, bevor die Zertifizierung abgeschlossen ist. Lockheed Martin räumt ein, dass in diesem Jahr wohl weniger F-35 als die Anfang Jahr geplanten 147 bis 153 F-35 ausgeliefert werden. Er erwarte, dass 2023 100 bis 120 F-35 ausgeliefert werden, sagte Lockheed Martin CEO Jim Taiclet bei der Präsentation der Zahlen zum zweiten Quartal. Das wären weniger Flugzeuge als im letzten Jahr doch der CEO des US-Konzerns sagte auch, dass er nicht damit rechne dass das einen Einfluss auf den längerfristigen Plan zur Auslieferung von 156 Flugzeugen im Jahr 2025 habe. Für Belgien könnte es allerdings Verzögerungen im Einführungsfahrplan geben, denn ursprünglich war geplant, den ersten F-35A noch in diesem Jahr für die dann folgende Schulung belgischer Piloten in Arizona zu übernehmen. Eugen Bürgler. www.f35.com