Tschechischer Bizjet legte Flughafen Genf lahm

13. Dezember 2023 / Update 14. Dezember: Ein tschechischer Businessjet des Typs Nextant 400XTI ist am Mittwochabend auf dem Flughafen Genf vom Rollweg abgekommen und blockiert den Flugverkehr für Stunden. Entgegen ersten Vermutungen handelte es sich nicht um einen Vorfall bei der Landung, sondern der Jet ist um 17.55 Uhr beim Überqueren der Piste in der „Runway Safety Zone“ steckengeblieben. Verletzt wurde bei dem Vorfall niemand.

Wegen dem Vorfall sind seit dem frühen Abend am Flughafen Genf keine Flugzeuge mehr gestartet oder gelandet. Während anfänglich von einer mindestens zweistündigen Sperre die Rede war, musste der Flugbetrieb schliesslich für rund vier Stunden eingestellt werden. Der sehr weiche Untergrund aufgrund des vielen Regens der letzten Tage hat nicht nur das  Steckenbleiben des Flugzeuges begünstigt, sondern auch die Bergungsarbeiten stark erschwert Um 21.49 Uhr konnte die Piste wieder genutzt werden. Der Vorfall ereignete sich im Bereich der Pistenmitte.

Wie der Flughafen Genf mitteilte, waren 81 Flüge und damit rund 6500 Passagiere von der Pistensperrung direkt betroffen. 12 Flüge mussten umgeleitet werden, hauptsächlich nach Lyon, Zürich und Basel, womit 1100 Passagiere nicht am geplanten Ziel angekommen sind. Am Donnerstagmorgen ist der Flugbetrieb wieder weitgehend normal angelaufen.

Nach ersten, von offiziellen Stellen noch nicht bestätigten Informationen, handelt es sich beim Flugzeug, das von der Piste abgekommen ist, um die Nextant 400XTI OK-PPP der tschechischen Chartergesellschaft Time Air. Der kleine Businessjet für sechs Passagiere wurde von Nextant Aerospace 2015 gebaut. Die Nextant 400 entstand aus dem Beechcraft Beechjet 400 (Hawker 400). Nextant Aerospace benutzt für die neuen Nextant 400 bestehende Zellen und rüstet diese neu aus, unter anderem mit neuen Williams-Triebwerken und neuer Avionik. Nach der Insolvenz von Hawker Beechcraft im Jahr 2012 hat Nextant Aerospace die Produktion des upgegradeten Jets wieder aufgenommen.

Aktuell und noch bis 15. Dezember findet in Genf das globale Flüchtlingsforum statt – der Flughafen Genf verzeichnet deshalb zusätzlichen Verkehr und zum Schutz der Forumsteilnehmer ist die Nutzung des Luftraums um Genf eingeschränkt und wird von der Luftwaffe geschützt. eb www.gva.ch