Wie sich die Luftwaffe auf neue Realitäten einstellt

01. November 2024: Gestern Donnerstag hat der Kommandant der Schweizer Luftwaffe, Divisionär Peter Merz, Kader von Miliz und Berufsorganisation der Luftwaffe sowie Gäste zum Jahresrapport 2024 der Luftwaffe in Meiringen eingeladen. Der diesjährige Rapport hat mit einem Rückblick auf die 110-jährige Geschichte der Luftwaffe und ihrer Ausrichtung auf die jeweilige weltpolitische Lage begonnen. Dem stellten die Verantwortlichen der Armee die heutige sicherheitspolitische Lage und die Notwendigkeit der Wiedererlangung der Verteidigungsfähigkeit von Armee und Luftwaffe gegenüber. Klipp und klar wurde aufgezeigt, dass es grosse Anstrengungen braucht, damit die Armee nach Jahrzehnten der Einsparungen und der Konzentration auf Assistenzdienste wieder für den Kernauftrag Verteidigung bereit ist.

 

Mit aufschlussreichen Einblicken in die Geschichte hat der Militärhistoriker Dr. Jürg Stüssi-Lauterburg aufgezeigt, wie die Armee immer wieder mit mehr oder weniger Erfolg dafür kämpfen musste, die notwendigen Mittel für die Erfüllung ihres Auftrages von der Politik zu erhalten. Wie dieser politische Kampf aktuell ausgetragen wird, erläuterte der Berner Ständerat Werner Salzmann in seinem Referat. Damals wie heute bekundet die Schweizer Politik immer wieder Mühe damit, rechtzeitig und angemessen auf geopolitische Realitäten zu reagieren. Eine besondere Ehre war es für den Schweizer Luftwaffenkommandanten, seinen italienischen Kollegen, Lieutenant General Luca Goretti, Italian Air Force Chief of Staff, in Meiringen zu begrüssen. Eindrücklich zeigte er auf, wie es Italien fertig bringt, eine stolze, schlagkräftige Luftwaffe zu unterhalten, die in Europa in vielen Bereichen Massstäbe setzt.

 

Der Luftwaffenkommandant und und der Chef Kommando Operationen, Korpskommandant Laurent Michaud, stellten das Wiedererlangen der Verteidigungsfähigkeit in den Mittelpunkt. Sie haben es aber auch nicht unterlassen, den Angehörigen der Luftwaffe für ihr grosses Engagement zu danken. In diesem Sinne diente der Anlass auch der Pflege der Kameradschaft und von allen Referenten wurde betont, wie wichtig es für die Armee und ihre Auftragserfüllung ist, die Bevölkerung mit einzubeziehen. In diesem Sinne wurden auch die Jubiläen der Vorführteams der Luftwaffe, die Patrouille Suisse und das PC-7 TEAM gewürdigt. Oberst aD Hans-Rudolf Beck, langjähriger Kommandant der Patrouille Suisse gab einige exklusive Einblicke in die 60-jährige Geschichte des Schweizer Jet-Teams, während Oberst aD Rudolf Wattinger das gleiche mit Blick auf die 35 Jahres des PC-7 TEAMS machte. Vor dem Mittagessen löste sich der Nebel über dem Flugplatz Meiringen haarscharf soweit auf, dass die Patrouille Suisse ein angepasstes Kurzprogramm fliegen konnte, das PC-7 TEAM zeigte sich dann nach dem Mittag bei goldenem Herbstwetter. Fotoreport Eugen Bürgler  www.vtg.admin.ch

 

Einen grossen Report zum Jahresrapport der Luftwaffe mit mehr Fotos werden Sie in der Dezember-Ausgabe von SkyNews.ch finden.

 

Ein besonderer Gast war der italienische Luftwaffenkommandant, General Luca Garetti. Foto Eugen Bürgler

Die Patrouille Suisse musste einige Minuten warten und auch danach waren die ersten Überflüge nur durch den Nebel zu sehen. Foto Eugen Bürgler

Das PC-7 TEAM vor goldenem Herbstwald in Meiringen. Foto Eugen Bürgler

Das PC-7 TEAM, beobachtet von den versammelten Luftwaffen-Offizieren. Foto Eugen Bürgler

Die Patrouille Suisse in ihrem 60. Jahr über Meiringen. Foto Eugen Bürgler