Dubai Airshow – da geht die Post ab

14. November 2023: Gestern hat Emirates auf der Dubai Airshow bei Boeing Grossraumflugzeuge im Wert von bis zu 52 Milliarden US-Dollar bestellt. Für 1,2 Milliarden US-Dollar hat Emirates bei Safran Sitze, Komponenten und MRO-Support bestellt und heute wurde auch noch bekannt, dass Emirates für 950 Millionen US-Dollar in Dubai eines der grössten Wartungszentren der Airline-Industrie aufbauen wird. Die Liste ist bei weitem nicht vollständig, an der gegenwärtig stattfindenden Dubai Airshow wird mit dem grossen Portemonnaie eingekauft.

Es scheint fast, als ob die politisch äusserst instabile Lage in der Region für die Dauer der Dubai Airshow (13. bis 17. November) bewusst ignoriert würde, um einige grosse Geschäfte über die Bühne bringen zu können. Überhaupt sind einige politische Wahrnehmungen im Nahen Osten anders als in den USA oder Europa, denn an der Dubai Airshow sind auch russische Aussteller präsent und das russische Kunstflugteam «Russian Knights» ist sogar Teil des Flugprogramms.

Bereits am ersten Messetag konnte vor allem Boeing mit Grossbestellungen auftrumpfen: Emirates bestellte 55 zusätzliche Boeing 777-9 und 35 777-8. Damit hat Emirates total 205 Boeing 777-X Bestellungen platziert. Emirates ist bereits heute der grösste Betreiber von Boeing Triple Seven. Emirates hat ausserdem seine frühere Bestellung von 30 Boeing 787-9 aktualisiert und damit ihr Engagement auf insgesamt 35 Dreamliner aufgestockt, davon 15 Boeing 787-10s und 20 Boeing 787-8s. Die Wartung all dieser Flugzeuge will Emirates gleich selber in die Hand nehmen und baut am Dubai World Central (DWC) für 950 Millionen US-Dollar ein riesiges, eigenes Wartungszentrum. Zwischen 2024 und 2027 soll Phase 1 des Projektes realisiert werden: Dieses umfasst nicht weniger als acht Wartungshangars und einen Paint-Hangar für Bemalungen – alle genügend gross um Flugzeuge bis zum Airbus A380 aufzunehmen. Dazu kommen 20 Werkstätten, Triebwerkprüfstand, Lagerhallen und Büros. Nicht nur Emirates hat kräftig bestellt, auch Sun Express (90 Boeing 737 MAX) oder FlyDubai (30 Boeing 787) gehörten neben anderen zu den Grosskunden am ersten Showtag, wobei FlyDubai damit die ersten Grossraumflugzeuge für eine Erweiterung des Streckennetzes bestellt hat.

Auch im militärischen Bereich läuft auf der Dubai Airshow einiges. Zum ersten Mal im Ausland war zum Beispiel der JF-17 Thunder Block III aus Pakistan, während Kuwait den Eurofighter Typhoon mit dem neuen E-Scan Radar zeigte und Dassault ist mit dem Kampfjet Rafale präsent. Nach mehreren Verkäufen in der Region hofft Dassault darauf, auch Saudi Arabien eine grössere Anzahl Rafales verkaufen zu können – nachdem sich Deutschland zum Ärger der anderen Eurofighter-Partnernationen gegen einen Verkauf von weiteren Eurofighter Typhoons an Saudi Arabien entschieden hat. eb

Mehr News und Trends von der Dubai Airshow 2023 werden Sie in der Januar-Ausgabe von SkyNews.ch finden. www.dubaiairshow.aero