EBACE ohne NBAA – Zukunft mit Fragezeichen

20. August 2024: Seit 2001 organisierten die Business-Aviation-Branchenverbände EBAA (Europa) und NBAA (USA) gemeinsam die jährliche Branchenmesse EBACE in Genf. Jetzt hat die NBAA ihren Anteil an der Messe, die in den letzten Jahren merklich geschrumpft ist, an die EBAA verkauft.

 

Die EBACE hat sich in den über 20 Jahren ihres Bestehens rasch zu einer der weltweit wichtigsten Branchentreffpunkten der Business Aviation entwickelt. Für die grossen Akteure der Branche war die EBACE jeweils ein Pflichttermin. Vor zehn Jahren zählte die Messe jeweils weit über 400 Aussteller. Seit einiger Zeit waren allerdings vermehrt Klagen über die hohen Preise für Aussteller und Besuchende zu vernehmen. Nicht nur für die Präsenz auf der Messe werden happige Gebühren verrechnet, das ohnehin teure Pflaster Genf hat während der Messewoche jeweils noch viel höhere Hotelpreise gesehen, was mancherorts an der Schmerzgrenze kratzte.

 

Einige Firmen stellten die Präsenz auf der EBACE in Frage und verzichteten teilweise ganz auf die Genfer Messe – prominenteste Beispiele dafür sind Gulfstream und Bombardier, die 2024 ganz auf eigene Messestände verzichteten. Vor diesem Hintergrund wirft die gestrige Ankündigung der European Business Aviation Association (EBAA), dass «der grosse Bruder aus den USA» die National Business Aviation Association (NBAA) seinen Anteil an der EBACE verkauft und die EBAA die Messe künftig alleine durchführt, einige Fragen auf. EBAA und NBAA betonen zwar, im Dienste der Business Aviation weiterhin eng zusammenzuarbeiten. Offen bleibt zum jetzigen Zeitpunkt, ob die EBACE ohne den direkten Support der NBAA weiter an Bedeutung verliert oder ob die EBACE Veränderungen am Format vorsieht, um die Messe Veranstaltung wieder attraktiver zu machen. Vorgesehen ist die nächste EBACE vom 20. bis 22. Mai 2025. Eugen Bürgler  www.ebace.aero