GV der Air Zermatt blickte auf starke Leistungen im 2024 zurück

05. Juli 2025: Gestern Freitag fand im Riffelalp Resort oberhalb von Zermatt die ordentliche Generalversammlung der Air Zermatt AG statt. Mit einem Rückblick auf prägende Ereignisse und herausfordernde Einsätze gaben Verwaltungsratspräsident Philipp Perren und CEO Daniel Aufdenblatten den Aktionären Einblick ins Geschäftsjahr 2024 . Das Jahr sei von wetterbedingten Herausforderungen, aussergewöhnlichen Einsätzen und der strategischen Weiterentwicklung geprägt gewesen, teilt Air Zermatt mit.

 

Mit über 6000 Flugstunden und erneut mehr als 2000 Rettungseinsätzen bewegte sich die Einsatzleistung der Air Zermatt 2024 auf dem hohen Niveau des Vorjahres. Das sei eine beachtliche Bilanz, insbesondere angesichts des äusserst schlechten Wetters rund um Ostern, welches das wichtige Frühjahrsgeschäft weitgehend verunmöglichte,  hält Air Zermatt fest. Die Zahl der Ambulanzeinsätze lag mit rund 1100 leicht unter dem Vorjahr. Auffällig sei dabei der Rückgang der Einsätze in den Vispertälern, während im restlichen Kanton die Einsatzzahlen zunahmen.

 

Im April 2024 konnte die Air Zermatt einen Spezialauftrag in Antwerpen (Belgien) erfolgreich abschliessen: Mit dem Bell 429 und dem hausintern entwickelten Grid Maintenance System wurde mitten im Hafengebiet eine verfangene Nylonleine aus einer 380-kV-Leitung entfernt. Die Crew startete morgens im Wallis und kehrte am selben Abend zurück. Dieser Einsatz sei ein eindrücklicher Beleg für die internationale Einsatzfähigkeit und technische Innovationskraft der Air Zermatt, heisst es weiter.

 

Nach Überschwemmungen und Erdrutschen im Saastal im September 2024 stellte die Air Zermatt nicht nur die Versorgung mit Medikamenten und Lebensmitteln sicher, sondern evakuierte innerhalb von drei Tagen über 1000 Personen aus dem Saastal. Die Air Zermatt-Verantwortlichen bedauerten rückblickend den Weg der langwierigen Bürokratie: «Es dauerte eineinhalb Tage, bis alle Bewilligungen vorlagen. In solchen Notsituationen ist rasches Handeln entscheidend», sagte Philipp Perren.

 

Mehrere dramatische Einsätze hinterliessen im vergangenen Jahr tiefe Spuren:  Tête Blanche (März 2024): Sechs befreundete Skitourengänger verloren bei einem Wetterumschwung das Leben. Die extremen Bedingungen erschwerten die Rettung, die erst am Folgetag fortgesetzt werden konnte. Riffelberg (April 2024): Eine grosse Lawine forderte vier Todesopfer. 45 Rettungskräfte, darunter acht Lawinensuchhundeführer, waren im Einsatz. Petit Combin (April 2024): Ein tragischer Helikopterunfall des Partnerunternehmens Air-Glaciers kostete drei Menschen das Leben. Der Vorfall traf auch die Crews der Air Zermatt tief.

 

Zudem wurde über die strategische Weiterentwicklung des Air Zermatt Training Centers informiert. Dieses richtete seinen Fokus 2024 gezielt auf die Kernbereiche Gebirgsmedizin und Luftrettung. Die Reduktion des Kursangebots, etwa durch die Einstellung der CZV-Kurse, und die Einführung spezialisierter Bell-429-Trainingsmodule hätten zu einer klaren Profilierung geführt, hält Air Zermatt fest.  hjb

Der Bell 429 HB-XDA von Air Zermatt. Foto Air Zermatt