Ju-Air organisiert sich neu
Die Ju-Air will sich zukünftig ganz auf den Flugbetrieb ihrer drei Ju-52 konzentrieren und schliesst ihren eigenen Wartungsbetrieb. Einen Wechsel gibt es auch in der operativen Leitung: CEO Kurt Waldmeier wird seine Aufgaben in neue Hände übergeben.
Die in Dübendorf ansässige Junkers Flugzeugwerke AG, welche die aktuell laufende Grundüberholung der drei Ju-52 verantwortet, wird zukünftig auch den Unterhalt der historischen Ju-52 übernehmen. Der eigene Wartungsbetrieb der Ju-Air wird aufgelöst. Die zum Verein der Freunde der schweizerischen Luftwaffe (VFL) gehörende Ju-Air wird sich damit künftig auf ihr Kerngeschäft, den Flugbetrieb fokussieren können. Die neue Organisation wird aus den Bereichen Operation (Piloten und Kabinenpersonal), Ausbildung und Sicherheit, Bodendienste (Passagiere, Einsatzplanung, Handling) und Administration bestehen.
Für Grundüberholungen werden die Motoren künftig einem Spezialbetrieb übergeben. Wie die Ju-Air Anfang Juni mitteilte, werden die originalen BMW-Motoren der Ju-52 von Ju-Air im Rahmen der laufenden Grundüberholung durch Pratt & Whitney R-1340 Wasp-Motoren ersetzt.
«Nicht nur die Flugzeuge, sondern auch die Ju-Air selbst wird komplett erneuert. Die Ju-Air, die ab 2021 wieder fliegt, wird eine neue Ju-Air sein», sagte der CEO und Mitbegründer Kurt Waldmeier am 5. Juli in einer Medienmitteilung. Im Zuge der Reorganisation wird der 69-jährige seine operativen Aufgaben als CEO abgeben, steht der Ju-Air aber für stregische Fragen weiterhin zur Verfügung. Zwar stehe die Reorganisation in keinem Zusammenhang mit dem tragischen Unfall vom vergangenen 4. August, «aber die Erkenntnisse der noch ausstehenden Unfalluntersuchung durch die SUST werden in die neue Organisation und ihre Reglemente einfliessen. Die Ju-Air wird aus dem Unfall weiter lernen», so Kurt Waldmeier. Nach wie vor wird die Ju-Air vor allem von Freiwilligen getragen. Rund 100 Freiwillige, zu denen auch Piloten und Kabinenpersonal gehören, werden auch zukünftig das betriebliche Rückgrat der Ju-Air bilden. pd / eb