Boeing-CEO verspricht Software-Update für 737 Max

Heute hat sich der Boeing-CEO Dennis Muilenburg in einem Statement zum Unfall des Ethiopian Airlines Fluges 302 geäussert. Boeing sei dabei, ein bereits früher angekündigtes Software-Update für die Boeing 737 Max fertigzustellen.

Dennis Muilenburg betonte in seinem öffentlichen Statement, dass Boeing die Untersuchung zum Unfall der Boeing 737 Max 8 von Ethiopian Airlines unterstütze und mit den zuständigen Untersuchungsinstanzen zusammenarbeite. Es gehöre zu den Standard-Vorgehensweisen des Flugzeugherstellers, nach jedem Unfall mit einem Boeing-Flugzeug Design und Operation des Flugzeuges unter die Lupe zu nehmen.

Während die Untersuchungsinstanzen daran arbeiten würden, erste definitive Schlüsse zu den Unfallursachen zu ziehen, arbeite Boeing daran, die Entwicklung eines Software-Updates und ein überarbeitetes Piloten-Training abzuschliessen. Diese Massnahmen würden sich auf das Verhaltes des MCAS-Systems bei fehlerhaften Sensor-Inputs beziehen.

Das Maneuvering Characteristics Augmentation System (MCAS), soll bei den Boeing 737-Max-Modellen kritische Flugsituationen erkennen und korrigieren. Das MCAS wurde notwendig, weil insbesondere die veränderte Position der neuen CFM LEAP-1B Triebwerke die Handling-Charakteristik der Boeing 737 Max veränderte.

Viele der bisherigen Erkenntnisse zum fatalen Absturz des Lion Air Fluges 610 am 29. Oktober 2018 mit einer Boeing 737 Max deuten auf Probleme mit dem MCAS hin. Wenn die Software des MCAS das Risiko eines Strömungsabrisses wegen einem zu hohen Anstellwinkel diagnostiziert, gibt es dem Flugkontrollsystem den Befehl für Gegenmassnahmen. Es deutet vieles darauf hin, dass ein  Anstellwinkelsensor fehlerhafte Daten geliefert hat, welche das MCAS dazu veranlassten, die Nase des Flugzeuges zu senken. Und der Ethiopian Airlines Flug 302 weist wiederum erschreckende Parallelen zum Lion Air Flug 610 auf. Deshalb ist davon auszugehen, dass das weltweite Grounding der Boeing 737 Max erst aufgehoben wird, wenn Zweifel bezüglich des MCAS und dem Training der Piloten im Umgang damit ausgeräumt sind. Eugen Bürgler

Die tschechische Smartwings gehörte zu den wenigen Airlines, die bisher Boeing 737 MAX zu Schweizer Flughäfen operierten – hier am 4. Februar in Zürich. Foto Eugen Bürgler