Swiss: solide, aber weniger Gewinn im ersten Halbjahr
31. Juli 2025: Die Swiss hat das erste Halbjahr 2025 bei einem gleichbleibenden Umsatz von 2,69 Milliarden Franken mit einem Gewinn von 195,1 Millionen abgeschlossen, das sind 26 Prozent weniger als im Vorjahr. Allerdings ist Swiss nach wie vor die einzige Passagier-Airline der Lufthansa Group, welche profitabel fliegt, alle anderen weisen fürs erste Halbjahr Verluste aus. Für das insgesamt positive Gruppenergebnis haben neben Swiss, speziell Lufthansa Technik und Lufthansa Cargo gesorgt.
Dennis Weber, CFO von Swiss, ordnete die Zahlen an einer Onlinemedienkonferenz ein: «Das Resultat ist solide, bleibt jedoch hinter unseren Erwartungen zurück. Wir sind einem herausfordernden Marktumfeld ausgesetzt, das durch die aktuellen geo- und handelspolitischen Spannungen beeinflusst wird. Auch steigende Kosten, etwa beim Personal und bei Gebühren, haben unsere Profitabilität spürbar beeinträchtigt. Belastend wirkten sich zudem strukturelle Einschränkungen aus – insbesondere die anhaltenden Engpässe bei Flugzeugen, Triebwerken sowie Piloten.» Dennoch erzielte Swiss eine Marge von 7,3 Prozent im ersten Halbjahr.
Von Januar bis Juni 2025 beförderte Swiss insgesamt rund 8,5 Millionen Passagiere – ein leichtes Plus von 0,1 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Die Zahl der durchgeführten Flüge stieg um 1,8 Prozent auf über 70’000. Swiss hat das Angebot, gemessen in angebotenen Sitzkilometern (ASK), um 2,7 Prozent ausgeweitet und die verkauften Sitzkilometer (RPK) um 0,4 Prozent gesteigert. Der Sitzladefaktor (SLF) lag im Durchschnitt bei 80,0 Prozent und damit 1,8 Prozentpunkte unter dem Vorjahresniveau.
Der Treibstoffpreis hingegen entwickelte sich im ersten Halbjahr vorteilhaft, die Kerosinkosten sanken gegenüber dem Vorjahr um 50 Millionen. Zudem konnte Swiss eine hohe Leistungsfähigkeit im Flugbetrieb gewährleisten: Im Durchschnitt starteten 72,4 Prozent aller Flüge pünktlich – ein Plus von 3,9 Prozentpunkten gegenüber dem Vorjahr. Auch die Flugplanstabilität blieb mit 97,6 Prozent auf konstant hohem Niveau.
Für die zweite Jahreshälfte erwartet Swiss weiter Druck auf die Ergebnisentwicklung. Im Transatlantikgeschäft hat sich die Nachfrage in der Economy-Klasse abgeschwächt, was sich unmittelbar auf die Durchschnittserlöse auswirkt. Das Cargo-Geschäft stehe weiterhin unter dem Einfluss der globalen Wirtschaftsentwicklung, die sich zuletzt weniger dynamisch gezeigt hat. Der Kostendruck, vor allem bei den Gebühren für die Flugsicherung – welche im Vergleich zum Vorjahr um 26 Millionen angestiegen sind – und im Bereich Personal, werde weiter anhalten, so Swiss.
Auch bei den Kapazitätsengpässen sei keine kurzfristige Erholung absehbar. Um dieser Entwicklung entgegenzuwirken, hat Swiss eine Vereinbarung mit Aeropers zur Verbesserung der Verfügbarkeit von Cockpit-Personal abgeschlossen, welche auch die Ausweitung der Lebensarbeitszeit über das Alter 60 hinaus umfasst. Ergänzend setzt Swiss weiterhin die Wetlease-Partner Helvetic Airways und AirBaltic ein, um die angebotene Kapazität auf der Kurzstrecke zu stabilisieren und damit die Streichung von Langstreckenflügen zu vermeiden. Derzeit stehen acht A220/A320neo von Swiss wegen den bekannten Triebwerksproblemen am Boden. Langfristig sei nach wie vor nur noch der Einsatz von Helvetic als Wetleasepartner geplant, doch auch im kommenden Winterflugplan benötige Swiss die AirBaltic-Kapazitäten, wie Dennis Weber erwähnte.
Swiss-CEO Jens Fehlinger ergänzt: «Wir müssen weiter hart arbeiten, um uns in einem schwieriger werdenden Umfeld zu behaupten: Die globalen Instabilitäten hinterlassen im Marktumfeld ihre Spuren. Umso schmerzhafter ist es deshalb, dass der Standort Zürich aktuell an Wettbewerbsfähigkeit verliert, insbesondere aufgrund steigender Gebühren und Verspätungen, die durch Engpässe in der Flugsicherung verursacht werden. Deshalb setzen wir weiterhin auf Kostendisziplin, aber auch auf gezielte Investitionen in Stabilität, Produktqualität und Innovation.» Hansjörg Bürgi
Die Halbjahreszahlen der Lufthansa Group: LHG-Halbjahr-2025-