Swiss will nächste Woche nur noch fünf Flugzeuge betreiben
19. März 2020: An der Bilanzmedienkonferenz der Swiss von heute – sie wurde online abgehalten – stand nicht das gute Resultat von 2019 im Fokus (siehe separate Meldung), sondern die Auswirkungen der Corona-Krise: Swiss wird ab Montag nur noch ein Langstreckenflugzeug und fünf Kurz- und Mittelstreckenjets betreiben.
Die zahlreichen neuen Einreisebeschränkungen sowohl in Europa als auch weltweit sowie wirtschaftliche Überlegungen würden es unumgänglich machen, dass Swiss den Flugbetrieb ab Anfang nächster Woche auf ein Minimum beschränken müsse, erwähnte Swiss-CEO Thomas Klühr. Ab Montag, 23. März bis Sonntag, 19. April, wird Swiss nur noch New York-Newark (EWR) als einzige Langstreckendestination anfliegen, sowie ab Zürich hauptsächlich noch die acht folgenden europäische Städte bedienen: London (LHR), Amsterdam, Berlin, Hamburg, Brüssel, Dublin, Lissabon und Stockholm. Im Moment ist geplant, ab Genf weiterhin nach London (LHR), Athen, Lissabon und Porto zu fliegen. Ab Genf wird es vorerst keine Langstreckenflüge mehr geben.
Insgesamt werden voraussichtlich noch rund 40 Flüge pro Woche an die europäischen Destinationen durchgeführt werden sowie drei Flüge nach Newark. Das verbleibende Programm von Swiss wird mit einem Langstreckenflugzeug sowie fünf Kurzstreckenflugzeugen durchgeführt. Als Airline der Schweiz sei es Swiss in dieser aussergewöhnlichen Situation wichtig, trotz zunehmend schwierigen Rahmenbedingungen die Anbindung der Schweiz an die Welt bestmöglich aufrecht zu erhalten, so Thomas Klühr weiter.
Swiss wird aber auch einige ihrer Langstreckenjets ohne Passagiere für reine Frachtcharterflüge weltweit einsetzen, da für Luftfracht grosse Nachfrage herrscht (siehe separate Meldung). Eine Boeing 777-300ER kann ohne Passagiere bis zu 60 Tonnen Fracht befördern, ein Airbus A340-300 bis zu 40 Tonnen. Zudem ist Swiss mit Airbus in Verhandlungen, um die Auslieferungen der weiteren A320neo herauszuschieben, um Liquiditätsengpässe zu vermeiden. Hansjörg Bürgi