SkyNews.ch September 2022
F-35: Unterschreiben, dann abstimmen
Geschätzte Leserinnen und Leser
Nun ist die angekündigte Initiative gegen die Beschaffung von F-35A durch die Schweiz Mitte August doch noch eingereicht worden. Der Angriffskrieg von Russland gegen die Ukraine hat das Zustandekommen der notwendigen Unterschriften erschwert – wen wundert’s? Vielen ist leider erst nach Kriegsausbruch bewusst geworden, wie wichtig eine gut ausgerüstete Armee heute immer noch ist. Und dazu gehört auch eine schlagkräftige Luftwaffe.
Die Initiative wurde weniger als ein Jahr nach der Abstimmung über die Beschaffung neuer Kampfflugzeuge lanciert – schlicht eine «Zwängerei». Der Schweizer Souverän hat damals Ja gesagt zur Beschaffung neuer Kampfflugzeuge, jenes Resultat wäre unter den heutigen Vorzeichen bestimmt nicht so knapp ausgefallen. Einer neuerlichen Abstimmung ist deshalb gelassen entgegenzusehen. Doch sie soll erst nach den eidgenössischen Wahlen im 2024 stattfinden, denn es darf nicht sein, dass diese Initiative im Schnellverfahren vors Volk kommt, nur weil die Initianten Mühe hatten, die 100’000 Unterschriften zusammenzubringen. Zudem hat sie weder eine aufschiebende Wirkung, noch kann diese Initiative die Beschaffung der ersten 36 Lockheed Martin F-35A für die Schweiz verhindern. Würde sie – wieder erwarten – angenommen, könnten dann keine weiteren F-35 mehr beschafft werden. Deshalb ist der Bundesrat gut beraten, nachdem das Geschäft in der Herbstsession vom Parlament beschlossen ist, den Vertrag mit den USA umgehend zu unterschreiben. Nur so kann die Schweiz ihren Luftraum auch nach 2030 schützen. Das Angebot gilt nur bis Ende März 2023 und die F-35 sind auf dem Weltmarkt derzeit heiss begehrt. Wir wünschen eine gute Lektüre dieser Septemberausgabe und des Jahresheftes SkyHeli.ch, das alle Abonnenten auch erhalten.
Hansjörg Bürgi, Chefredaktor und Verleger
Inhaltsübersicht
SkyStory
Oshkosh: Mekka für 650’000 Fliegerfans
Die «Oshkosh Airshow» vom 23. bis 31. Juli 2022 lockte mit über 650’000 Besuchern mehr Fliegerfans denn je an. Modernste Kampfjets, Legenden aus dem Zweiten Weltkrieg, aber auch moderne Airliner und vor allem «Experimentals» begeisterten das Publikum. Über 10’000 Flugzeuge am Boden, Formationen von bis zu 50 Flugzeugen in der Luft – Oshkosh ist Heimat einer Airshow der Superlative.
SkyTalk
«Ruft man mich heute an, bin ich morgen startklar»
1976 war sie nicht nur die jüngste Fluglehrerin Deutschlands, sondern startete bereits auch zu ihrem ersten Ferry-Flug. Seither hat sie über 900-mal Flugzeuge in die ganze Welt überführt. Margrit Waltz ist seit über 43 Jahren erfolgreich in einer typischen Männerdomäne unterwegs. Im Interview auf dem Flugplatz St. Gallen-Altenrhein erzählt sie SkyNews.ch, was ihren Job so speziell macht..
SkyForce
Lufthoheit bleibt umkämpft
Ein halbes Jahr nach dem Überfall Russlands geht der Krieg in der Ukraine mit unverminderter Brutalität weiter. Trotz der russischen Übermacht scheint die ukrainische Luftwaffe nach wie vor über die Fähigkeit zu verfügen, Helikopter und Kampfflugzeuge zumindest vereinzelt einzusetzen und die Luftherrschaft über dem Land streitig zu machen. Doch wie geht es weiter?
SkyLine
TEA Basel verhalf zum Start
EasyJet Switzerland ist heute die zweitgrösste Schweizer Fluggesellschaft und vor bald 25 Jahren entstanden. Damals suchte die TEA Basel einen Partner und fand ihn in der jungen britischen EasyJet. Mit den schweizerischen TEA-Boeings startete EasyJet Switzerland 1998 ihre Erfolgsstory, welche zwar durch die Pandemie gebremst wurde, aber für die Zukunft ist die in Genf und Basel dominierende Airline bestens aufgestellt.
SkyHeli
Zwölf-Tonnen-Rettungsheli
Mit weltweit rund 250 Helikoptern gehört die Canadian Helicopter Corporation (CHC) zu den grössten Helikopterfirmen und fliegt vor allem für die Öl- und Gasindustrie, im Rettungswesen sowie zur Brandbekämpfung. Zu den Aufträgen in Europa gehört die Bereitstellung von fünf Sikorsky S-92A für die irische Küstenwache. Ein Blick hinter die Kulissen von «Rescue 116» in Dublin.
SkyFlight
«Luftkutsche» am Bodensee
In der Schweiz sind wieder Rundflüge in einem Junkers-Wellblech-Flugzeug möglich. Zwar nicht in einer Ju-52, sondern in der „Urmutter aller Verkehrsflugzeuge“, einem Nachbau der legendären Junkers F 13. Der neue Verein Junkers Luftverkehr bietet seit Ende Juli ab dem Flugplatz St.Gallen-Altenrhein dieses einzigartige Erlebnis an.