SkyNews.ch März 2021
In Erinnerungen schwelgen
Geschätzte Leserinnen und Leser
Alle, welche historische Flugzeuge lieben, müssen sich wohl oder übel damit abfinden, dass immer mehr dieser fliegenden Kulturgüter in europäischen Gefilden nur noch am Boden zu bestaunen sind. Nur mit grossem finanziellem Aufwand, dem Support der immer rarer werdenden Techniker, welche diese Art von Flugzeugen noch unterhalten können, und dem Goodwill der Behörden erhalten solche Oldtimer der Lüfte noch ein «Permit to Fly».
Deshalb werden alle, die Flugzeuglegenden am liebsten in der Luft sehen und hören, zwangsläufig vermehrt in Erinnerungen schwelgen müssen. Doch nicht nur: Nach wie vor fliegen in der Schweiz diverse bestens gepflegte Oldtimerflugzeuge, allen voran die DC-3 und Beech 18 der Classic Formation. Sie werden auch in Zukunft Tausende an Airshows begeistern. Apropos Airshow: Am 15. Mai soll es eine solche auf dem Hohen Kasten in der Ostschweiz geben – das Fliegermuseum Altenrhein fliegt um den Berg! Hoffentlich kann diese Premiere stattfinden, dann sehen wir uns dort.
Eine interessante Lektüre und nach wie vor gute Gesundheit wünscht
Hansjörg Bürgi, Chefredaktor und Verleger
Inhaltsübersicht
SkyStory
Hunter-Verkauf bewegt die Gemüter
Eigentlich würden sie sich ideal ergänzen: Der Verein Fliegermuseum Altenrhein hält die fliegenden Legenden in der Luft und das private FFA Museum stellt legendäre Flugzeuge und Autos in attraktiver Weise aus. Doch der Verkauf dreier vom Fliegermuseum betreuter Hunter lässt derzeit am Bodensee die Emotionen hochgehen und spaltet die beiden Museumsleitungen.
SkyTalk
«Zwei fliegende Doppelsitzer sprengen unsere Finanzen»
Das Fehlen von qualifizierten Mechanikern, der Wegfall von Sponsoren und zunehmende Auflagen der Behörden verunmöglichen es, die ganze Altenrheiner Hunter-Flotte weiterhin in der Luft zu halten. Deshalb hat der Vorstand des Fliegermuseums Altenrhein entschieden, zwei Hunter zu verkaufen. Im Interview mit SkyNews.ch begründet der FMA-Chefpilot Paul «Chappe» Ruppeiner den Entscheid.
SkyFlight
Zu tief und zu langsam
Der tragische letzte Flug der Ju-52 HB-HOT der Ju-Air am 4. August 2018 am Segnespass hat 20 Menschen das Leben gekostet und hat Konsequenzen weit über diesen Unfall hinaus. Zum Absturz führte ein Strömungsabriss, nachdem die Ju-52 ohne Sicherheitsmargen tief und langsam im Talkessel manövrierte. Zu diesem Schluss kommt die Schweizerische Sicherheitsuntersuchungsstelle SUST, die den Unfallflug minutiös rekonstruiert hat.
SkyLine
Mit Air Berlin gestrauchelt
Belair entstand als Folge des Swissair-Groundings 2001 fast «über Nacht». Hotelplan sicherte sich so seine Airline. 2007 erwarb Air Berlin 49 Prozent der Belair Airlines AG, die dadurch doppelt so viel flog wie zuvor. Doch Air Berlin riss mit ihrer Insolvenz auch Belair ins Verderben. Ein Neustart blieb erfolglos, so dass auch sie nach 17 Jahren in Konkurs ging.
SkyHeli
Mars-Mission am Eiger
Ein Super Puma mit Aussenlast, der in Formation mit zwei EC135 an der Eigernordwand emporsteigt, ist eigentlich aussergewöhnlich genug. Dass das Ganze bei Nacht stattfindet, damit der Lichtkünstler Gerry Hofstetter aus dem Super Puma Bilder mit dem Thema der jüngsten NASA-Mission zum Mars, auf die Nordwand projizieren kann, macht die Aktion definitiv einmalig.
SkyForce
Jubiläum ohne grosse Feier
285 Jahre Fliegergeschichte gibt es dieses Jahr in Payerne eigentlich zu feiern: 100 Jahre Militärflugplatz, 100 Jahre Fliegerrekrutenschule, 85 Jahre Waffenplatz – drei gute Gründe, um am 30. April 2021 den Angehörigen von Kader und Rekruten der Flieger Schule 81 und am 1. Mai der Öffentlichkeit unter dem Namen PayAIR’N 21 einen Einblick in die Geschichte und den Arbeitsalltag der Airbase zu geben. Doch auch dieser Event musste wegen der Corona-Krise abgesagt werden. Am 30. September fliegt die Patrouille Suisse aber zum 100-jährigen Jubiläum in Payerne.