SkyNews.ch Februar 2025
2024 als Dämpfer für die Flugsicherheit
Geschätzte Leserinnen und Leser
Bis zum 23. Dezember galt das Jahr 2024 erneut als eines der sichersten in der Geschichte der kommerziellen Luftfahrt. Dann verstarb nach der Swiss-Notlandung in Graz ein Flight Attendant. Russland schoss die Aserbaidschan-Embraer an, die in der Folge bruchlandete und am 29. Dezember crashte Jeju Air in Südkorea. Die traurige Bilanz dieser Altjahreswoche sind 218 Todesopfer bei drei Airline-Unfällen (siehe Seite 14). Insgesamt sind 2024 total 333 Menschen bei Unfällen auf kommerziellen Flügen umgekommen. 2023 war mit nur 72 Todesopfern in der Airline-Industrie das sicherste Jahr in der Geschichte der Luftfahrt.
Einmal mehr zeigt sich, dass jeder Flugunfall eine Verkettung von mehreren Ursachen ist. Umso wichtiger ist, dass die von der ICAO festgelegten Standards weltweit eingehalten werden – was leider nicht immer der Fall ist. Zwar sind die ILS-Antennen in Muan wohl im vorgeschriebenen Abstand von der Piste entfernt platziert worden, aber wieso um Himmelswillen auf einem Erdwall und nicht auf Stangen mit Sollbruchstellen? Ohne diesen Wall wäre die 737 weit weniger beschädigt worden und es hätte wohl viel mehr Überlebende gegeben.
Dennoch ist und bleibt das Flugzeug das sicherste aller Verkehrsmittel. Und auch aus den jüngsten, tragischen Unfällen, werden Lehren gezogen, um in Zukunft solche oder ähnliche Vorfälle zu vermeiden. Dadurch kann die Luftfahrt ihren hohen Sicherheitsstandard beibehalten.
Wir wünschen Ihnen eine interessante Lektüre
Hansjörg Bürgi, Chefredaktor und Verleger
Inhaltsübersicht
SkyStory
100 Jahre 6ème Escadrille
Die älteste noch fliegende Einheit der Schweizer Luftwaffe besteht seit Ende Januar 2025 genau 100 Jahre. Es ist die Fliegerstaffel 6, die dieses grosse Jubiläum feiern kann, die sich in ihrer Geschichte grösstenteils aus Piloten aus der französisch-sprachigen Schweiz formierte und daher meist «6ème Escadrille» genannt wird. Mit dem grossen Jubiläum naht aber auch das Ende: Getreu ihrem Motto «Jusqu’au bout» – durchhalten bis zum Ende – fliegt die Staffel 6 nach mehr als 42 Jahren auf dem F-5E/F Tiger ihrer Auflösung per Ende 2025 entgegen.
SkyFlight
Fliegen ist trotzdem sicher
Tragische Unfälle Ende Dezember machten 2024 mit Blick auf die Airline-Sicherheitsstatistik zum schlimmsten Jahr seit 2018. Doch fliegen wird im langjährigen Trend trotzdem immer sicherer. Auch wenn nach der Bruchlandung der Azerbaijan-E190 und vor allem dem Unglück der Jeju-Air-737 noch Fragen offen sind, wurden auch aus diesen Unfällen bereits Lehren gezogen und Massnahmen eingeleitet.
SkyHeli
25 Jahre Rega geprägt
Per 1. Januar hat Heinz Leibundgut seine Funktion als Leiter Helikopter Verfahren und Training bei der Rega an Mario Agustoni übergeben. Als Kämpfer für sichere und optimierte Helikopterverfahren gehört Heinz Leibundgut ein Platz in der Schweizer Aviatikgeschichte. Ein Blick zurück auf seinen Weg, der von Lehrjahren bei Helipionieren bis zu Super-Puma-Cockpits bei der Helog, über der Nordsee oder im Dschungel Venezuelas, verschiedenste Stationen umfasst.
SkyTalk
«Swiss kann jetzt eigentlich ihren 50. Geburtstag feiern»
Mit der Gründung der Business Flyers Basel AG (BFB), der Vorgängerfirma der Crossair, hat Moritz Suter vor 50 Jahren der Grundstein für die heutige Swiss International Air Lines gelegt. Im Interview mit SkyNews.ch erzählt er, wie es zur Gründung kam und welche Höhenflüge und Tiefschläge die Crossair erlitten hat.
SkyClub
Blériot-Erbauer baut weiter
Fliegen ist sein Leben: Der ehemalige Swissair-Captain Hans Furrer verwirklichte sich mit dem originalgetreuen Nachbau eines Blériot XI vor über 25 Jahren einen Traum. Seit 2004 restauriert das langjährige Mitglied der Antique Airplane Association of Switzerland (AAA) die Fairchild 24 Warner HB-EAX, die in den Farben der Schweizerischen Rettungsflugwacht dereinst wieder abheben soll.
SkyFlight
Von Cessnas bis zum A380
Mit der Übernahme von Hudson Sky startete der weltweit tätige Versicherungskonzern Howden im 2023 seine Brokertätigkeit für Luftfahrtversicherungen in der Schweiz und Liechtenstein. Heute arbeiten sechs der rund 70 Howden-Luftfahrtfachleute in Chur und Schaan. Weltweit beschäftigt Howden mit Hauptsitz in London rund 19‘000 Mitarbeitende.