F-35 – teurer ist sicher, sonst bleiben Fragezeichen

13. August 2025: Die USA sind nicht bereit, von ihrer Haltung abzuweichen, weshalb die Schweiz den Festpreis für das Kampfflugzeug F-35A nicht durchsetzen kann, das sagte Bundesrat Martin Pfister heute vor den Medien. Die Mehrkosten werden im Bereich von 650 Millionen bis 1,3 Milliarden Franken erwartet – genauer wisse man das erst, wenn die US-Regierung die Preise der jeweiligen Baulose mit Lockheed Martin ausgehandelt habe. Der Bundesrat lässt nun prüfen, wie auf die Mehrkosten reagiert werden kann. Im Vordergrund stehen drei Handlungsoptionen: Erstens eine Reduktion des Beschaffungsumfangs (inklusive einer möglichen Reduktion der Stückzahl), zweitens eine Teilkompensation über Offset-Geschäfte und drittens eine Zusatzfinanzierung über einen parlamentarischen Kredit. Auch Mischformen dieser Optionen seien denkbar, so Martin Pfister.

 

Trotz intensiver und hochrangiger Gespräche mit den USA, unter anderem zwischen Martin Pfister und dem US-Verteidigigungsminister Pete Hegseth, habe die USA der Schweiz klar gemacht, dass der Festpreis von gut 6 Milliarden Franken für 36 F-35A eine Schweizer Illusion bleibt. Man müsse nun akzeptieren, dass der Festpreis nicht durchgesetzt werden könne und eine Vorwärtsstrategie wählen, so der VBS-Vorsteher. Klar sei für den Bundesrat, an der F-35A-Beschaffung festzuhalten. Die neuen Kampfflugzeug seien aus militärischer Sicht zwingend notwendig. Der F-35A habe gegenüber anderen Flugzeugen einen grossen technologischen Vorsprung und eine neu aufgegleiste Flugzeugbeschaffung würde laut dem Bundesrat zu lange dauern und womöglich noch teurer zu stehen kommen.

 

Zum jetzigen Zeitpunkt ist es laut VBS noch nicht möglich, die exakten Gesamtkosten für die Beschaffung zu benennen. Diese hängen wesentlich vom weiteren Verlauf der Teuerung in den USA, von der Entwicklung der Rohstoffpreise auf den Weltmärkten sowie weiterer Faktoren wie beispielsweise Preissteigerungen durch die durch die USA weltweit erhobenen Zölle ab. Daraus ergibt sich die bereits Ende Juni kommunizierte Spanne der möglichen Mehrkosten für die Beschaffung der F-35A in der Höhe von 650 Millionen bis 1,3 Milliarden Schweizer Franken. Das VBS wird prüfen, ob die heutigen Anforderungen an die Luftverteidigung noch den Grundlagen entsprechen, auf denen die Evaluation der F-35A beruhte – insbesondere dem Bericht «Luftverteidigung der Zukunft» von 2017. Eine Arbeitsgruppe im VBS unter der Leitung des künftigen Kommandanten der Luftwaffe, Divisionär Christian Oppliger, wird die damaligen Annahmen kritisch validieren und die Zielausrüstung der Luftverteidigung erneut beurteilen – unter Berücksichtigung der sicherheits- und finanzpolitischen Lage.

 

Laut Martin Pfister sieht der Bundesrat keine direkte Verknüpfung zwischen den Zoll-Fragen zwischen der Schweiz und den USA und der F-35-Beschaffung. Das VBS wird dem Bundesrat bis Ende November 2025 einen Vorschlag für das weitere Vorgehen unterbreiten. pd / eb www.vtg.admin.ch