Seaplane Meeting Cham von tödlichem Unfall überschattet

20. September 2025: Beim Seaplane Meeting in Cham stürzte gestern Freitag die Piper Super Cub HB-ORK ab. Dabei kam eine 60-jährige Passagierin ums Leben, der 49-jährige Pilot blieb unverletzt. Wie die Kantonspolizei Zug weiter mitteilt, wird der Unfall von der SUST untersucht, das Meeting wurde abgebrochen.

 

Am Freitag, 19. September, um 13.45 Uhr ging auf der Einsatzleitzentrale der Zuger Polizei die Meldung ein, dass ein Wasserflugzeug mit zwei Personen an Bord im Rahmen einer Flugveranstaltung beim Hirsgarten in der Gemeinde Cham in den Zugersee gestürzt sei. Die HB-ORK war rund 20 Minuten zuvor zu einem lokalen Rundflug gestartet. Bilder von Augenzeugen zeigen, dass sich die Piper ein einem viel zu steilen Winkel der Wasseroberfläche näherte. Der Motor lief dabei. Gemäss ersten SUST-Angaben geriet die Piper bei der Landung in eine unkontrollierte Fluglage und stürzte  ins Wasser. Aufgrund des harten Aufschlags auf dem Wasser brachen die Schwimmer unmittelbar ab und Rumpf und Flügel der Super Cub sanken innerhalb von wenigen Sekunden. Der 49-jährige Pilot konnte gemäss Polizeiangaben das Flugzeug selbstständig verlassen und sich in Sicherheit bringen und blieb unverletzt.

 

Umgehend wurde die Suche nach der Passagierin und dem gesunkenen Flugzeug mit der Rega aus der Luft sowie der Zuger Seepolizei und der Seerettung der Stützpunktfeuerwehr Zug intensiviert. Dies führte dazu, dass die Piper Super Cub in einer Tiefe von rund zehn Metern lokalisiert werden konnte. Taucher der Kantonspolizei Schwyz konnten die 60-jährige Frau leider nur noch tot bergen. Wegen ausgelaufenen Treibstoffen errichtete die Stützpunktfeuerwehr Zug Ölsperren im See und beim Lorzenausfluss. Das Seaplane-Meeting wurde nach dem Vorfall abgebrochen. Zur Betreuung der Angehörigen und weiteren anwesenden Personen wurde das Care-Team Zug aufgeboten.

 

Taucher der Kantonspolizei Schwyz konnten gegen 18 Uhr mehrere Seile am gesunkenen Flugzeug anbringen. Anschliessend wurde das Wrack mit einem Bagger, der sich auf einer schwimmenden Plattform einer privaten Baufirma befand, vorsichtig angehoben, auf die Plattform gehievt und ans Ufer gebracht. Nach einer erfolgten Spurensicherung durch den kriminaltechnischen Dienst der Zuger Polizei sowie der Schweizerischen Sicherheitsuntersuchungsstelle (SUST) konnte das verunglückte Flugzeug abtransportiert werden. Die genaue Unfallursache werde unter der Leitung der Staatsanwaltschaft des Kantons Zug sowie der Bundesanwaltschaft und in enger Koordination mit der SUST und der Zuger Polizei abgeklärt, teilte diese weiter mit. Aus Befangenheitsgründen delegiert die Schweizerische Sicherheitsuntersuchungsstelle die Untersuchung an die Bundesstelle für Flugunfalluntersuchung (BFU) in Deutschland.             Hansjörg Bürgi

Innerhalb von weniger als drei Sekunden versank der Rumpf der Super Cub, nachdem durch den Aufprall die Schwimmer abgetrennt wurden. Foto SkyNews.ch

Am Abend des 19. Septembers 2025 konnte die am frühen Nachmittag in den Zugersee abgestürzte Piper Super Cub HB-ORK geborgen werden. Foto Kapo Zug

Die am 19. September 2025 bei Cham in den Zugersee abgestürzte Piper Super Cub HB-ORK nach der Bergung. Foto Kapo Zug