SkyNews.ch Januar 2020
Wir freuen uns trotzdem auf 2020
Geschätzte Leserinnen und Leser
Noch nie wurde der Luftfahrt so unrecht getan wie 2019. Für viele ist sie anscheinend der grösste Klimasünder, dabei werden Fakten ausgeblendet oder schlicht ignoriert. Die Aviatik sei von der Kilmadebatte «auf dem linken Fuss erwischt worden», sagt Andreas Wittmer von der Hochschule St. Gallen im Interview ab Seite 22. Dennoch – und zum Glück – wird nicht weniger geflogen. Doch 2020 dürfte der Luftfahrt in der Schweiz weiterhin ein kräftiger Wind entgegenblasen, insbesondere auf dem politischen Parkett.
2020 wird auch die Debatte zum neuen Kampfflugzeug der Schweizer Luftwaffe in die entscheidende Runde gehen. Die Volksabstimmung – voraussichtlich Ende September – wird dann aufzeigen, wie stark die Schweizer hinter einer neuen Kampfjetflotte stehen. Wir sind guten Mutes, dass ein klares Ja resultiert.
Zudem feiern der Genève Aéroport und das Bundesamt für Zivilluftfahrt (BAZL) im 2020 ihren 100. Geburtstag. Es darf also – trotz Flugscham und Kampfjetdiskussion – auch jubiliert werden. Wir freuen uns darauf. Und wir versprechen Ihnen, auch 2020 den Puls der Schweizer Aviatik zu fühlen, über alles Relevante zu berichten, es allenfalls zu hinterfragen und einzuordnen.
Wir danken Ihnen, geschätzte Leserinnen und Leser, werte Kunden und Partner, ganz herzlich für Ihre Treue zu SkyNews.ch und wünschen Ihnen frohe Festtage und einen guten Start ins 2020!
Hansjörg Bürgi, Chefredaktor und Verleger
Inhaltsübersicht
SkyStory
Vom Prop-Trainer direkt in den Kampfjet
Als die Schweizer Luftwaffe 2008 auf ein neues Ausbildungskonzept mit dem PC-21 setzte, schauten nicht nur Luftwaffen aus der ganzen Welt genau hin, ob der direkte Ausbildungsweg vom Propeller-Trainer ins Cockpit eines Hochleistungsjets tatsächlich machbar ist. Nach gut zehn Jahren steht fest: Das System hat sich bewährt, und junge Piloten empfinden den Umstieg vom PC-7 auf den PC-21 oft als anspruchsvoller als vom PC-21 auf die F/A-18.
SkyLine
Mit der „Triple Seven“ nach Bangkok
Die zehn Boeing 777-300ER haben bei Swiss seit der Inbetriebnahme 2016 zusammen über 165’000 Flugstunden geleistet. Sie bewähren sich auf den Langstrecken bestens. SkyNews.ch hatte Gelegenheit einen typischen B777-Flug nach Bangkok (BKK) zu begleiten.
SkyTalk
«Schweizer Aviatikindustrie weiterzubringen ist das Ziel»
Er bringt den Studierenden an der Universität St.Gallen die Luftfahrt näher und forscht in wirtschaftswissenschaftlichen Bereichen der Aviatik: Andreas Wittmer. Als ehemaliger Segelflugpilot und aktiver Modellflieger liegt ihm auch die Kleinaviatik am Herzen, wie er im Interview mit SkyNews.ch betont.
SkyForce
Höher, weiter, länger, teurer
Die Luftwaffe erwartet viel vom Aufklärungsdrohnensystem ADS15: Mit einer maximalen Einsatzdauer von rund 24 Stunden in der Luft, mit besseren Sensoren und weitgehend allwettertauglich, sollen die neuen Drohnen die Armee und zivile Partnerorganisationen mit Lagebildern versorgen. Die neue Technologie kommt allerdings mit Verspätung und wird teurer.
SkyClub
„Ein Tag ohne zu fliegen ist ein verlorener Tag“
Er war langjähriger Chefpilot der Flying Bulls. Nach über 24’000 Flügen mit 80 verschiedenen Typen hat das ehemalige AAA-Mitglied Sigi Angerer 2012 diese Funktion an Raimund Riedmann weitergegeben. Sein Airshow-Leben begann in den 1990er-Jahren, als er mit seiner Corsair an Flugtagen in ganz Europa zu bestaunen war.
SkyHeli
Goodbye Eurocopter EC145
Rund 60’000 Menschen haben die sechs Eurocopter EC145 der Rega in den vergangenen 15 Jahren dringend benötigte Hilfe aus der Luft gebracht. Die EC145 sind auf den Mittellandbasen durch neue Airbus Helicopters H145 abgelöst worden. Fünf der sechs Maschinen fliegen nun für die Luftrettung Marokkos.