Air Zermatt hat 50’000 Rettungseinsätze geleistet
2018 feierte die Air Zermatt ihr 50-jähriges Bestehen. Am Montag, 7. Oktober, erlebten die Bergrettungs-Pioniere ein weiteres Jubiläum. Am frühen Morgen rückte zum insgesamt 50’000. Mal ein Helikopter zu einem Rettungseinsatz aus. Und der Einsatz hatte es in sich.
„In der Nacht von Sonntag auf Montag ging um 0.30 Uhr der Alarm via Kantonale Walliser Rettungsorganisation bei uns ein, dass zwei Bergsteiger am Matterhorn in Not geraten sind“,erklärt Gerold Biner, CEO und Pilot der Air Zermatt. Bei den beiden Bergesteigern handelte sich um eine Ukrainerin und einen Tschechen. Die beiden waren am Vortag zur Solvayhütte (4003 m ü. M.) aufgestiegen, wo sie übernachteten, um am folgenden Tag den Gipfel des Matterhorns zu besteigen. Aufgrund einer Schlechtwetterfront entschieden sie sich dann schliesslich zum Umkehren. „DieWitterungsverhältnisse liessen aber keinen Abstieg mehr zu, weshalb die beiden auf gut 3700 Meter Höhe biwakierten“, so Biner.
Aufgrund des schlechten Wetters war an eine Rettung aus der Luft nicht zu denken. Rettungsspezialist André Imboden blieb während der Nacht mit den beiden Bergsteigern in Kontakt und konnte ihnenwertvolle Tipps geben, um Erfrierungen zu vermeiden. „Um 6.45 Uhr startete Pilot Lotti Hasler mit seiner Crew, Notarzt Johannes Nolte und Rettungssanitäter Dario Gobba, und dem Rettungsspezialist Imboden, mit dem zweiturbinigen Helikopter Bell429 zu einem ersten Rettungsversuch“, sagt GeroldBiner. Aufgrund der zu turbulenten Winde musste der Helikopter aber durch einen einmotorigen AS350B3 Ecureuil in Zermatt auf dem Heliport ausgetauscht werden.
„Mit dieser Maschine konnte der Pilot Robert Andenmatten, in Unterstützung von Imboden und Gobba, das in Not geratene Bergsteigerpaar schliesslich bergen“, so Biner. Die beiden Alpinisten sind unverletzt, die Frau wurde aber aufgrund leichter Unterkühlung zur Untersuchung ins Spital Visp geflogen. „Wir sind natürlich froh, ist diese 50’000. Rettung so glimpflich verlaufen. Nicht jede der Rettungen endete in einem Happy End“, so Gerold Biner. „Wir sind stolz, dass wir mit unserer Arbeit jeden Tag Menschen helfenkönnen und so manches Leben gerettet haben.“ pd