Der EuroAirport ist heute 75 Jahre alt

08. Mai 2021: Heute, am 8 Mai 2021 kann der EuroAirport sein 75-jähriges Jubiläum feiern. Dieses Ereignis fällt allerdings in eine sehr unsichere Zeit; die Corona-Massnahmen haben den Flugverkehr weltweit in ihre grösste Krise gestürzt, und davon wird leider auch der Flughafen Basel-Mulhouse-Freiburg nicht verschont, wie die IG Euroairport in ihrer Mitteilung schreibt.

Die Planung des Basler Flughafens auf Elsässer Boden begann bereits lange vor dem Zweiten Weltkrieg, als klar wurde, dass der damalige Standort «Sternenfeld» auf dem heutigen Hafengelände in Birsfelden den Erfordernissen des schnell an Bedeutung gewinnenden Flugfelds nicht mehr genügen konnte und im grösseren Raum Basel keine geeignete Landreserve zur Verfügung stand. Bereits damals rückte die Idee eines Flughafens auf elsässischem Boden in den Vordergrund.

Unmittelbar nach dem Krieg wurde die Planung mit der französischen Regierung aufgenommen, und am 8. März 1946 erfolgte der Spatenstich des neuen provisorischen Flughafens. Für die Piste kamen gelochte Stahlblechmatten aus amerikanischen Armeebeständen zum Einsatz, die Gebäude bestanden grösstenteils aus Holzbaracken der französischen Armee. Für den Bau des Kontrollturms wurde ein ansässiger Schreiner beauftragt. Die Bauzeit der Anlagen war rekordverdächtig kurz: Bereits am 29. April 1946 konnte die Swissair mit einer DC-3 verschiedene Testlandungen und -Starts durchführen – sie waren offensichtlich erfolgreich, denn schon ein paar Tage später, am 8. Mai, wurde der Flughafen offiziell eröffnet

In kurzer Zeit wurde der Staatsvertrag zwischen Frankreich und der Schweiz ausgearbeitet, immer von gutem bilateralem Geist getragen. So konnte dieser am 4. Juli 1949 in Bern von Bundesrat Max Petitpierre und dem französischen Gesandten Henri Hoppenot unterzeichnet werden. Der Flughafen Bâle-Mulhouse war nun ein in Frankreich liegender bilateraler Flughafen mit zwei Verkehrsrechtszonen (Mulhouse=MLH, Basel=BSL) sowie zwei Zollgebieten, wobei der Basler Teil erst etwas später über eine Zollfreistrasse erschlossen wurde.

Der Staatsvertrag weist jedoch verschiedene Mängel auf, die teils aus Zeitdruck entstanden waren oder weil sich die politischen Verhältnisse zwischenzeitlich veränderten. Er regelt alle Bereiche aber immer noch recht gut, auch wenn gewisse Teile wie etwa das Besteuerungssystem zwischenzeitlich nachverhandelt werden mussten. Nach wie vor wird der gute Geist von damals, „Le Miracle de Blotzheim“, aktiv gelebt wie seit den 1930er Jahren!

An anderer Stelle entstand in den späteren 1960er-Jahren der neue Flughof, der zwischenzeitlich bereits mehrmals erweitert und optimiert wurde. So ist aus dem einstigen Barackendorf, von welchem übrigens verschiedene Gebäude immer noch bestehen, ein schöner und erfolgreicher Flughafen entstanden. Der EuroAirport ist ein wichtiger Arbeitgeber auch für schweizerische Firmen und Arbeitnehmende geworden – und für den Kanton eine sehr wichtige Wirtschaftsgrösse. pd

Zur Website der IG Euroairport

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