Der Himmel über Paris hängt voller Warbirds
21. September 2021: Nur 14 Tage nach La Ferté-Alais fand am 11. und 12. September in Melun-Villaroche eine weitere grosse Airshow im Grossraum Paris statt. Erst in seiner dritten Austragung stand die Air Legend der sehr viel älteren Flugveranstaltung der Amicale Jean-Baptiste Salis punkto Attraktionen in nichts nach. Fast 100 Flugzeuge zeigten Aviatik vom Feinsten und lockten an den beiden Tagen rund 60’000 Besucher an, wie der Veranstalter mitteilte.
Die Air Legend wird auf dem ehemaligen Militärflugplatz Melun-Villaroche veranstaltet. Hier starteten 1949 der erste französische Düsenjäger, eine Dassault Ouragan, und 1953 eine Mystère IV zum ersten Überschallflug. Der Flugplatz blieb bis in die frühen 1980er-Jahre das Testzentrum für französische Kampfflugzeuge. Kein Wunder wird hier der ehemalige Chefpilot von Dassault, Jean-Marie Saget, verehrt. Der «Vater der Jetfliegerei in Frankreich» ist im März gestorben und wurde zu Beginn der Airshow – Ironie oder Schicksal – mit einer Parade von vergleichsweise leisen Cap 10 und 20 gewürdigt.
Dank den zwei Asphaltpisten konnten vier Rafale, drei Mirage 2000 und die Alpha Jet der Patrouille de France vor Ort landen und in der Ausstellung präsentiert werden. Zuschauer hatten so die einzigartige Möglichkeit, die Flugvorbereitungen der Kampfjets und der Kunstflugstaffel «in der vordersten Reihe» mitverfolgen. Ein weiterer Unterschied zu La Ferté-Alais: Die Organisatoren öffneten die Flightline vor der Flugschau für das Publikum. Damit waren fast alle Flieger zum Anfassen nah, was dem Publikum mehr als den Spottern gefallen haben dürfte.
Das Thema der Air Legend 2021 war der 80. Jahrestages des japanischen Angriffs auf Pearl Harbour. Mit viel Knall und Rauch vorgeführt wurden einige ikonische Flieger des Pazifikkrieges, unter anderem eine TBM Avenger, eine Grumman Wildcat und eine Commonwealth Boomerang. Ein Leckerbissen der besonderen Art war der Auftritt von gleich drei F4U Corsair aus den Sammlungen von Salis, den Flying Bulls sowie der englischen Fighter Collection. Nahtlos dafür mit umso mehr Pyrotechnik ging es mit Warbirds aus der Zeit des Korea- und Vietnamkriegs weiter. Ein Highlight der Flugschau war die Vorführung des Spartan Executive, eines luxuriösen Privatfliegers aus der Zwischenkriegszeit. Der in Europa äusserst seltene Typ kam auch im Pazifik als schnelles Verbindungsflugzeug im Einsatz.
Höchst bemerkenswert waren auch die Demonstrationen des Airbus A400M. Der neue Transporter der Armée de l’Air überzeugt mit einer Show, die punkto Wendigkeit und Tempo teilweise an Warbirds erinnerte. Aus Schweizer Sicht interessierte vor allem die von Laurent Calame pilotierte MS-406 HB-RCF mit ihrer neuen Haifischschnauze. Einmal mehr wusste die Classic Formation das Publikum mit einer sauberen Vorführung ihrer DC-3 und den drei Beech 18 zu begeisterte. Auf grosses Publikumsinteresse stiess auch die leider nur in der Ausstellung gezeigte Pilatus PC-21 der französischen Luftwaffe. Der elegante, dunkelblau bemalte Trainer wird als möglicher Nachfolgekandidat für die Patrouille de France gehandelt. Man darf gespannt sein. Fotoreport Christian Brechbühl und Thomas Staffelbach
Direkt zur Website von Air Legend
- Laurent Calame flog die HB-RCF MS.406 D-3801 J-143 mit der neuen Haifischbemalung. Foto Thomas Staffelbach
- Laurent Calame flog die HB-RCF MS.406 D-3801 J-143 mit der neuen Haifischbemalung.Foto Thomas Staffelbac
- Ein weiterer Gast aus Salzburg war das ehemalige Rennflugzeug N25Y Lockheed Lightning, welche heute zur Sammlung der Flying Bulls gehört. Foto Thomas Staffelbac
- Die Goodyear FG-1D Corsair G-FGID, rollt zu ihrem Standplatz. Die Ausstellung konnte jeweils am Morgen besucht werden. Foto Christian Brechbühl
- Die F-AZTE Douglas DC-3 in Air France Farben F-BBBE, wird während des Demoprogramms von der Airbus A400M-180 F-RBAA mit der cn007 überflogen. Foto Christian Brechbühl
- In der Ausstellung der französischen Luftwaffe zu sehen war auch die PC-21 709-FP 14, die als cn306 bei Pilatus gebaut wurde. Foto Christian Brechbühl
- N32CS CA-13 Boomerang 2. Dieser Nachbau ist aus Originalteilen und einer NA T-6 Texan entstanden und trägt die A46-139. Foto Christian Brechbühl
- Das Classic Team mit ihren drei Beech 18 und der Swissair DC-3 von Hugo Mathis. In einem stimmungsvollen Moment, als die Patrouille de France den Standplatz überfliegt. Foto Christian Brechbühl
- Die Grumman TBM-3E Avenger F-AZJA in den Farben der britischen Fleet Air Arm gehört heute der in Melun beheimateten Association des Mécaniciens Pilotes d’Aéronefs Anciens. Foto Christian Brechbühl
- Die MS 733 Alcyon flog früher bei der Aéronavale als 129. Foto Christian Brechbühl
- Diese Vampire FB.6 flog früher bei der Schweizer Luftwaffe als J-1115 cn624, heute ist sie als F-AZHX in französischen Farben unterwegs. Foto Christian Brechbühl
- Die NH90 Caiman Marine 5 bildet das Rückgrad der Transporthelikopter der französischen Marine. Foto Christian Brechbühl
- Die beiden Rafale brillierten mit ihrer Power. Foto Christian Brechbühl
- Nach ihrer rasanten Vorführung machen die Rafale B 313 4-HI und Rafale C 147 4-GZ mit ihren Deltaflügeln auch auf dem Boden eine gute Figur. Foto Christian Brechbühl
- Nach ihrer rasanten Vorführung machen die Rafale B 313 4-HI und Rafale C 147 4-GZ mit ihren Deltaflügeln auch auf dem Boden eine gute Figur. Foto Christian Brechbühl
- Die Alpha Jet der Patrouille de France boten den Zuschauern auch bei den Flugvorbereitungen am Boden eine perfekte Show. Foto Christian Brechbühl
- Die Alpha Jet der Patrouille de France boten den Zuschauern auch bei den Flugvorbereitungen am Boden eine perfekte Show. Foto Christian Brechbühl
- Die North American T-28A Trojan in den Farben der USAF 17206 TL-206 (N14113) wird von Aero Vintage Academy für Publikumsflüge benutzt. Foto Christian Brechbühl
- Obwohl langsam in die Jahre gekommen, zeigte die Mirage 2000 115-KS 528 der Armée de l’Air was in ihr steckt. Foto Christian Brechbühl
- Die Flying Bulls waren mit ihrer OE-EAS F4U-4 Corsair als dritte dieser Knickflügler in Melon. Sie flog mit der Goodyear FG-1D G-FGID in Formation. Foto Christian Brechbühl
- F-AZEJ Beech E18S aus La Ferté Alais war während des Starts ins Schlingern geraten und kam in einem Kohlfeld zum Stehen. Verletzt wurde zum Glück niemand, die Maschine scheint reparabel zu sein. Foto Christian Brechbühl
- F-AZEJ Beech E18S aus La Ferté Alais war während des Starts ins Schlingern geraten und kam in einem Kohlfeld zum Stehen. Verletzt wurde zum Glück niemand, die Maschine scheint reparabel zu sein. Foto Christian Brechbühl
- N32CS CA-13 Boomerang 2. Dieser Nachbau ist aus Originalteilen und einer NA T-6 Texan entstanden und trägt die A46-139. Foto Christian Brechbühl
- Die G-TFSI NA P-51D Mustang einer der Ultimate Fighters, welche noch mit P-47, Buchon und Spitfire vertreten waren. Foto Christian Brechbühl